Sei dabei: Jeden Monat kopieren +750.000 Anleger die besten Aktienpicks der Profis!Gratis anmelden

Energie und Edelmetalle - Wochenrückblick und Vorschau

Veröffentlicht am 14.04.2019, 11:35
© Reuters.
XAU/USD
-
CVX
-
APC
-
GC
-
LCO
-
CL
-
NG
-
NYF
-
GPR
-
300/USD
-

von Barani Krishnan

Investing.com - Nach einem Hattrick im ersten Quartal, schicken sich die Ölbullen an, auch im April das Geschehen zu bestimmen, als sie letzte Woche bis auf wenige Cents an ihr Ziel von 65 USD für US-Rohöl herankamen, bevor sie neuen US-Bohrplattformen und höheren Vorratsbeständen, sowie Fragen über die Ölnachfrage und die Konjunktur ausgebremst wurden.

West Texas Intermediate und der globale Benchmark Brent stiegen die sechste Woche in Folge, als der Bürgerkrieg in Libyen einen geopolitischen Preisaufschlag auf einen Markt erhob, auf dem ohnehin schon durch die OPEC-Produktionskürzungen und die US-Sanktionen gegen venezolanisches und iranisches Öl Knappheit herrscht. WTI ist ind bislang im April um 6% gestiegen, während Brent sich um 5% verteuert hat, nachdem beide im ersten Vierteljahr um rund 30% gestiegen waren.

Gold hatte eine weniger berauschende Woche. Das Edelmetall schoss zunächst über 1.300 USD auf Spekulationen hin, dass die Federal Reserve dem Druck von US-Präsident Donald Trump für tiefere Zinsen nachgeben könnte. Aber es zurück unter dieses bullische Niveau gesunken, nachdem das Protokoll der monatlichen Sitzung zur Geldpolitik gezeigt hatte, dass die Zentralbanker stattdessen eine Zinserhöhung durchziehen könnten, sollte die Konjunktur Fahrt aufnehmen.

Wochenrückblick Energie

Die Woche begann stark fur Fondsmanager und andere Spekulanten, die long im Öl sind, da die Verschlimmerung des militärischen Konflikts in Libyen den OPEC-Mitgliedsstaat zurück ins Zentrum des Marktinteresses gebracht hat, nachdem es in letzter Zeit zum Großteil durch die Ereignisse im Iran und Venezuela überschattet worden war.

Libyen war in der Tat in den Nachrichten des vorigen Wochenendes, nachdem Rebellengeneral Khalifa Haftar seine Truppen angeordnet hatte, von ihrer Basis in Benghazi im Landesosten auf die Hauptstadt Tripoli zu marschieren, um die von den UN erkannte Administration umzustürzen.

Das nordafrikanische Land, dass rund 1,1 Mio Fass Öl am Tag produziert, wird seit dem Sturz von Muammar Gadaffi in 2011 von Unruhen erschüttert. Haftars Kräfte kontrollieren mehr als 40% der libyschen Ölfelder und die wichtigsten Ölexportterminals.

Als am Dienstag der Handel zu Ende gegangenen war, um die wöchentlichen Vorratsdaten von der US-Energieinformationsagentur abzuwarten, hatte WTI schon einen Wochengewinn von 3,5% eingefahren und ein Fünfmonatshoch von 64,79 USD erreicht.

Die EIA-Daten, die am Folgetag erschienen, zeigten dass die Rohölvorräte um erstaunliche 7 Mio Fass gestiegen sind, mehr als das Dreifache dessen, was der Markt erwartet hatte. Aber die EIA berichtete ebenfalls einen erstaunlichen Rückgang der Benzinvorräte um 8 Mio Fass, rund viermal so viel wie von Analysten vorhergesagt. Statt einzubrechen, gewann WTI nochmal 1% hinzu.

Die Ölbullen hatten dann aber am Donnerstag einen schweren Stand. Die Internationale Energieagentur aus Paris, die den Interessen der Energieverbraucher des Westens dient, suggerierte in ihrem Aprilbericht, dass der Anstieg um mehr als 20 USD das Fass seit Januar mehr sein könnte, als die Wirtschaft verkraften kann.

Reuters zitierte auch eine Quelle aus der OPEC dahingehend, dass die globalen Ölexporteure entscheiden könnte, ihre Produktionssenkungen im Juli zu beenden, sollten sich die Lieferprobleme Libyens, Venezuelas und des Irans bis dahin nicht gelöst haben.

Die Kombination dieser Botschaften brachte die Ölpreise zum Sinken, sodass sie zu Handelsende am Donnerstag mehr als 1,5% verloren hatten.

Aber in der nächsten Sitzung war der Markt wegen der Spannungen um Libyen wieder im Aufwind, als Haftar drohte, die Ölexporte des Landes zu vernichten, wenn auch der Vormarsch seiner Truppen in den jüngsten Tagen ins Stocken geraten war.

Der Markt ließ sich auch von einem weiteren, wenn auch kleinen Anstieg der in den USA betriebenen Bohrplattformen nicht aus dem Konzept bringen und beendete die Woche mit einem Plus von 1% bei WTI und 2% bei Brent.

Benzin blieb der Überflieger im Energiekomplex, mit 53% Plus bisher in diesem Jahr nachdem es letzte Woche um weitere 2% gestiegen war. Heizöl, das eher ein Maß für den Diesel und andere Kraftstoffe ist, gewann in diesem Jahr 23% hinzu, nachdem es letzte Woche um mehr als 1% teurer geworden war.

US-Erdgas beendete die Woche 0,4% tiefer zu 2,65 USD per million British thermal units, nachdem es die zweite Nettoeinspeisung von Gas in die Kavernen gegeben hatte. Mit dem Frühling kommen auch Vorhersagen für kühles und warmes Wetter, die den Investoren die Preisbildung schwer machen.

Aus den Energieunternehmen kam letzte Woche die Nachricht von Chevron Corp (NYSE:CVX)s 33 Mrd USD schwerer Übernahme von Anadarko Petroleum Corp (NYSE:APC), die am Freitag bekanntgegeben wurde. Chevron steigt damit zum größten Produzenten im Permischen Becken auf und kontrolliert ein Ölgebiet von der doppelten Größe von Los Angeles.

Energiekalender für die kommende Woche

Dienstag, der 16. April

American Petroleum Institute Wochenreport zu den US-Ölvorräten

Mittwoch, der 17. April

EIA-Wochenreport zu den US-Ölvorräten.

Donnerstag, der 18. April

EIA-Wochenreport zum Erdgas

Freitag, der 19. April

Baker Hughes wöchentlichen Zählung der aktiven Bohrplattformen


Wochenrückblick Edelmetalle

Realgold, als auch Goldfutures erreichten 1.300 USD als die Woche begann, auf Spekulationen hin, dass die Federal Reserve bei den Zinssätzen die Zügel lockern könnten, um Trump zu besänftigen, der die anämischen Wachstumsraten auf die vier Zinserhöhungen der Zentralbank im letzten Jahr schiebt.

Gold am Spotmarkt, das Realgold reflektiert, war 1,20 USD oder 0,1% billiger und wurde um 19:50 MEZ zu 1.291,52 USD die Feinunze gehandelt.

Gold hatte am Dienstag seinen Anstieg fortgesetzt, nachdem das US-Handelsministerium berichtet hatte, dass die Auftragseingänge für langlebige Güter, d.h. Waren, die mindestens drei Jahre genutzt werden können, im Februar um 1,6% gefallen sind.

Als die New Yorker Metallmärkte am Mittwoch den Handel beendeten, bevor die Fed ihr monatliches Sitzungsprotokoll veröffentlichte, hatte Gold in der Woche fast 1,5% hinzugewonnen und mit 1.310,65 USD fast ein Monatshoch erreicht.

Vieles davon ging in der nächsten Handelssitzung wieder verloren, in einer verzögerten Negativreaktion auf das Zentralbankprotokoll, das angedeutet hatte, dass die Fed mit Zinserhöhungen vielleicht doch noch nicht fertig ist, trotz der derzeitigen Pause.

Als die Woche zu Ende ging, gingen die Preise von physischem Gold und Goldfutures in unterschiedliche Richtungen, was selten vorkommt, als die Investoren versuchten eine Richtung beim Edelmetall auszumachen, angesichts widersprüchlicher Daten und Fundamentalwerte. Spot-Gold beendete die Woche ein wenig tiefer, während Comex-Futures marginal anstiegen, wobei beide allerdings unter 1,300 USD blieben.

Edelmetallkalender für die kommende Woche

Montag, der 15. April

Rede von Chicago Fed President Evans
Rede von FOMC-Mitglied Rosengren

Dienstag, der 16. April

US-Industrieproduktion (im Jahresvergleich)
US-Produktion im verarbeitenden Gewerbe (im Monatsvergleich) (März)
US-NAHB Hausmarktindex (April)

Mittwoch, der 17. April

Euro-Kerninflation der Verbraucherpreise (im Jahresvergleich) (März)
Euro-Handelsbilanz (Februar)
US-Handelsbilanz (Februar)
Rede von FOMC-Mitglied Bullard

Donnerstag, der 18. April

Deutsche Erzeugerpreisinflation (im Jahresvergleich) (März)
Deutscher Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (April)
Deutscher Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie (April)
Deutscher Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe (April)
Euro-Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie (April)
Euro-Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (April)
Euro-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe (April)
US-Kerneinzelhandelsumsätze (im Monatsvergleich) (März)
US-Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosengeld
US-Einzelhandelsumsätze (im Monatsvergleich) (März)
US-Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie (April)

Freitag, der 19. April

US-Baugenehmigungen (im Monatsvergleich) (März)
US-Baubeginne (März)

PS: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.

Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.