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FOKUS 1-Franken-Aufwertung verliert an Schwung

Veröffentlicht am 18.08.2011, 14:21
UBSN
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* SNB greift laut Händlern am Terminmarkt ein

* Bund-Future klettert auf Rekordhoch

(neu: Franken, Euro, Analysten, Händler)

Frankfurt, 18. Aug (Reuters) - Die Aufwertung des Franken hat am Donnerstag etwas an Schwung verloren: Händlern zufolge hat die Schweizer Nationalbank (SNB) über dem Terminmarkt dem Euro und dem Dollar unter die Arme gegriffen, um dem enormen Höhenflug des Franken Einhalt zu gebieten. "Die SNB war im Swap-Markt aktiv", sagte UBS-Devisenstratege Chris Walker. Andere stimmten dem zu, Details hatte aber niemand parat. Die SNB wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Der Euro notierte mit bis zu 1,1510 Franken über dem Vortagesschluss von 1,1391 Franken. Der Dollar legte um 0,7 Prozent auf 0,7948 Franken zu. Die seit Wochen anhaltende Stärke des Franken wird für die Wirtschaft des Exportlandes zunehmend zu einem Problem. Die Aufwertung bedroht die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen, die ihre Produkte im Ausland absetzen.

"Auch wenn die SNB nun interveniert hat, dürfte das die Stärke des Franken letztlich nicht stoppen", sagte ein Händler. Rezessionsängste und die Furcht vor einer Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise lassen die Anleger seit Wochen in den sicheren Anlagehafen Schweiz flüchten. Am vergangenen Dienstag war der Euro bis auf das Rekordtief von 1,0085 Franken zurückgefallen.

Am Mittwoch hatte die Schweizer Nationalbank mitgeteilt, erneut Liquidität in Milliardenhöhe in den Markt zu pumpen, um die Franken-Stärke zu bekämpfen. Sollte es allein bei diesen Maßnahmen bleiben, dürfte die Parität von Euro und Schweizer Franken nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten aber nur eine Frage der Zeit sein. In den vergangenen Tagen hatten die Märkte vor allem über die Wechselkursanbindung des Franken an den Euro spekuliert.

SCHULDENKRISE HAT EURO FEST IM GRIFF

Federn lassen musste die Gemeinschaftswährung am Donnerstag gegenüber dem Dollar. Der Euro notierte mit 1,4366 Dollar unter ihren Vortagesschluss von 1,4425 Dollar. Vor allem die Enttäuschung über den Ausgang des deutsch-französischen Gipfeltreffens am Dienstagabend wirkten laut Händlern noch nach. Viele hatten auf tiefgreifendere Maßnahmen gehofft, hieß es. Um die Euro-Zone zu stärken, hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy eine Art Wirtschaftsregierung sowie die Einführung einer Steuer auf Börsengeschäfte - eine sogenannte Finanztransaktionssteuer - gefordert. Der von vielen Börsianern erhofften Einführung von Euro-Bonds erteilten sie dagegen eine Absage.

Am Rentenmarkt war wegen der anhaltenden Unsicherheit vor allem der Bund-Future gefragt. Der Terminkontrakt kletterte um mehr als einen Punkt auf ein Rekordhoch von 135,08 Zählern. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel mit 2,109 Prozent auf den niedrigsten Stand seit September 2010.

(Reporter: Daniela Pegna und Anirban Nag; redigiert von Hans Seidenstücker)

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