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FOKUS 3-Wall Street trotz düsterer Konjunkturdaten im Plus

Veröffentlicht am 06.01.2009, 22:36
Aktualisiert 06.01.2009, 22:40
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(neu: Schlusskurse, Anleihen, Apple-Kurs, Fed-Protokoll)

New York, 05. Jan (Reuters) - Hoffnungen auf ein umfangreiche Konjunkturprogramm der neuen Regierung hat den US-Aktienmärkten am Dienstag leichte Gewinne beschwert. Die positive Grundstimmung überwog schlechte Konjunkturnachrichten, die auf eine Verschärfung der Rezession in der größten Volkswirtschaft hindeuteten. Zu denen Gewinnern zählten Technologieunternehmen - allen voran der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard - sowie Energiefirmen, die vom steigenden Ölpreis profitierten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schloss 0,7 Prozent im Plus bei 9015 Punkte. Dabei pendelte er zwischen 8954 und 9088 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> stieg um 0,8 Prozent auf 934 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte um 1,5 Prozent auf 1652 Punkte zu. In Frankfurt kletterte der Dax<.GDAXI> mit Unterstützung der VW-Aktien über die psychologisch wichtige 5000er Marke. Er schloss 0,9 Prozent im Plus bei 5026 Punkten.

Angesichts neuer Horror-Meldungen von der Konjunktur zeigten sich Händler in New York optimistisch, dass das Konjunkturpaket des künftigen Präsidenten Barak Obama groß ausfallen werde. "Je mehr Nachrichten über die schlechte Wirtschaftslage der Markt bekommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Konjunkturpaket in der Größe verabschiedet wird, in der es der neue Präsident haben will", sagte Händler Craig Peckham.

Wie düster die Lage in der USA derzeit ist, untermauerten am Dienstag neue Konjunkturdaten. Die Auftragslage der heimischen Industrie verschlechterte sich im November erneut deutlich. Die Bestellungen gingen im Vergleich zum Vormonat um 4,6 Prozent und damit fast doppelt so stark wie erwartet zurück. Die US-Dienstleister konnten ihre Talfahrt im Dezember allerdings überraschend etwas abbremsen.

Die US-Notenbank geht davon aus, dass sich die Wirtschaft erst in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas erholt und will deshalb längere Zeit an der faktischen Nullzinspolitik festhalten. Außerdem solle die Krise mit unorthodoxen Mitteln wie dem Ankauf von langfristigen Staatsanleihen bekämpft werden. Einige Zentralbanker äußerten sich besorgt, dass sich die Teuerungsrate auf ein allzu niedriges Niveau einpendeln könnte. "Dass Notenbanker die Sorge vor einer Deflation und wirklich trüben Konjunkturaussichten umtreibt, dürfte den Hang zur Nullzins-Politik noch einige Zeit verstärken", meint Analyst Omer Esiner. Das sei negativ für den US-Dollar.

Bei den Unternehmen legten vor allem Technologiewerte zu. So kletterten die Aktien von Microsoft um 1,2 Prozent. Der Softwareriese hat bis Ende 2008 weltweit 28 Millionen seiner Spielekonsolen Xbox 360 verkauft und konnte damit den Vorsprung vor dem Rivalen Sony<6758.T> mit dessen Playstation 3 ausbauen. Die Aktien des Hochtechnologiekonzerns IBM sprangen 2,8 Prozent in die Höhe, die Anteilsscheine von Hewlett-Packard verteuerten sich sogar um 8,2 Prozent. Viele Händler hoffen, dass Obamas geplante Investitionen in Infrastrukturprojekte den Hochtechnologiesektor beflügeln.

Die Papiere von Apple gaben gegen den Trend 1,7 Prozent nach. Dabei hatte das Bankhaus Oppenheimer & Co die Aktien des US-Computerherstellers heraufgestuft und erklärt, ein Wechsel an der Spitze von Apple sei trotz Spekulationen um den Gesundheitszustand von Konzernchef Steve Jobs unwahrscheinlich. Jedoch enttäuschte der Konzern Fans und Experten auf seiner Messe Macword, weil er keine spektakulären neuen Produkte vorstellte. "Es gab einige innovative Produkte, aber keine Kassenschlager", sagte Händler Robert Francello. "Viele Börsianer waren optimistisch und ziehen jetzt ihr Geld ab."

Der Ölpreis stieg wegen des Nahost-Konflikts und des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine. Ein Fass US-Leichtöl wurde zeitweise mit 50 Dollar gehandelt, pendelte sich dann bei 48,50 Dollar ein. Die Papiere des Ölgiganten Chevron rückten um knapp ein Prozent vor.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,3 Milliarden Aktien den Besitzer. 2460 Werte legten zu, 682 gaben nach und 56 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,17 Milliarden Aktien 2013 im Plus, 758 im Minus und 116 unverändert. An den US-Kreditmärkten notierten die zehnjährigen Staatsanleihen weitgehend unverändert bei 111-02/32. Sie rentierten mit 2,479 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gewannen 75/32 auf 128-12/32 und hatten eine Rendite von 3,033 Prozent.

(Reporter: Chris Sanders; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Birgitt Mittwollen)

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