BERLIN (dpa-AFX) - Viele gesetzlich Krankenversicherte haben auf höhere Zusatzbeiträge ihrer Kassen mit einem Wechsel zu einem günstigeren Anbieter reagiert. Das geht aus einer ersten Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen hervor, die der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) vorliegt. Demnach verlor die DAK, die mit einem Zusatzbeitrag von 16,1 Prozent teuerste Kasse ist, seit Januar 184 000 Kunden, etwa drei Prozent ihrer Versicherten. Sie hat damit nunmehr weniger als sechs Millionen Kunden.
Auf der Verliererseite steht dem Bericht zufolge auch die Barmer-GEK mit netto 50 000 Abgängen, obwohl sie ihren Beitragssatz mit 15,7 Prozent nicht überdurchschnittlich erhöht hatte.
Mit 9,6 Millionen Versicherten baute die Techniker hingegen ihren Vorsprung als größte deutsche Kasse aus, sie nimmt die Marke von zehn Millionen Mitgliedern in den Blick. Auf Platz zwei folgt die Barmer-GEK mit 8,4 Millionen Mitgliedern vor der DAK.
Dass höhere Beitragssätze nicht automatisch zu Wanderungsverlusten führen, zeigt laut "FAZ" die AOK Rheinland/Hamburg. Diese habe ihren Beitragssatz auf 16,0 Prozent geschraubt, aber seit Januar 18 500 Versicherte hinzugewonnen, sagte eine Sprecherin der Zeitung.
Zwei von drei Krankenkassen hatten zum Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge teils deutlich angehoben.