Investing.com - Der drohende amerikanische und europäische Importstopp für Gas und Öl aus Russland lässt die Gaspreise am TTF-Hub in Amsterdam zwischenzeitlich um mehr als 64 Prozent in die Höhe schießen.
Zuletzt notierte der niederländische Gaskontrakt zur April-Lieferung am TTF-Hub um 32 Prozent höher bei 254 Euro je MWh. Sein Rekordhoch markierte der Benchmark-Kontrakt unmittelbar zum Handelsauftakt bei 345 Euro.
Die USA und ihre europäischen Bündnispartner prüfen derzeit ein Verbot russischer Öleinfuhren, wie US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag mitteilte.
"Wir befinden uns derzeit in sehr aktiven Gesprächen mit unseren europäischen Partnern über ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl in unsere Länder, während natürlich gleichzeitig eine stabile globale Ölversorgung sichergestellt werden soll", sagte Blinken in einem NBC-Interview.
Auch in Europa werden die Stimmen nach einem russischen Öl- und Gasembargo lauter. So forderten CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und CSU-Vize Manfred Weber einen Lieferstopp für Öl und Gas aus Russland.
Noch fließt das russische Gas nach Europa durch die Ukraine, wie der russische Staatskonzern Gazprom (MCX:GAZP) am Sonntag mitteilte.
"Gazprom führt die Lieferung von russischem Gas für den Transit durch das Gebiet der Ukraine im regulären Umfang und gemäß den Anforderungen der europäischen Verbraucher durch", wurde ein Gazprom-Sprecher am Sonntag von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert.
Seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar hat der Westen scharfe Sanktionen gegen Russland verhängt. Viele befürchten, dass Moskau als Vergeltung die Gaslieferungen einstellen könnte.
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