Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis gab am Freitag leicht nach. Grund war die Erholung des Dollars aufgrund der besser als erwartet ausgefallenen BIP-Daten für das dritte Quartal in den USA. Der Kupferpreis hingegen kletterte aus Angst vor einer Angebotsverknappung in den kommenden Monaten die dritte Woche in Folge.
Die Stimmung gegenüber Industriemetallen hellte sich nach Veröffentlichung der US-Wirtschaftsdaten auf. Die US-Wirtschaft scheint die Zinserhöhungen der Fed besser zu verkraften als zunächst angenommen. Doch die Aussichten bleiben ungewiss.
Anzeichen von Widerstandsfähigkeit in der Wirtschaft geben der Fed mehr Spielraum, die Zinssätze weiterhin in einem aggressiven Tempo anzuheben. Dies trieb den Dollar und die Renditen für US-Staatsanleihen in die Höhe. Dadurch gerieten wiederum die Metallpreise unter Druck.
Die gestrigen Daten versetzten auch den Händlern einen Dämpfer, die erwartet hatten, dass die Fed das Zinserhöhungstempo im Dezember drosseln würde. Für den Goldpreis könnte dieser Trend schädlich sein, insbesondere angesichts der Erwartung weiter kräftig steigender Zinsen in den USA. Die US-Zentralbank wird die Zinsen in der kommenden Woche voraussichtlich um weitere 75 Basispunkte anheben - die vierte derartige Anhebung in diesem Jahr.
Die steigenden Zinsen haben den Goldpreis in diesem Jahr stark belastet, weil sich dadurch die Opportunitätskosten für das Halten von Gold, das keine Zinsen bringt, deutlich erhöht haben.
Der Goldpreis notierte 0,1 % tiefer auf 1.661,86 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 0:59 Uhr MEZ unverändert bei 1.665,80 USD je Feinunze gehandelt wurde. Beide Instrumente dürften die Handelswoche mit leichten Gewinnen abschließen.
Der Kupferpreis hat sich in dieser Woche deutlich stabiler entwickelt und dürfte die dritte Handelswoche am Stück mit einem Plus von 1,5 % beenden.
Die Preise für Kupfer schüttelten die Sorgen über die schleppende Nachfrage des Großimporteurs China weitgehend ab, wobei sich der Fokus nun auf eine potenzielle Angebotskrise richtete. Es wird erwartet, dass die Drosselung der Produktion in Chile und die US-Sanktionen gegen einige russische Produzenten das Kupferangebot in den kommenden Monaten einschränken werden.
Es wird aber auch erwartet, dass die Nachfrage nach Kupfer aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung in den verschiedensten Bereichen weiter steigen wird. Vor allem eine wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen könnte einen Ansturm auf Kupfer auslösen.
Der Rohstoffgigant Trafigura warnte kürzlich, dass die derzeitigen Kupfervorräte nicht ausreichen würden, um eine solche Nachfrageexplosion zu decken.
Am Freitag fiel der Kupfer-Future um 0,2 % auf 3,5215 USD pro Pfund.