Investing.com - Der Goldpreis ist am Dienstag im europäischen Handel leicht gesunken und hat sich seinem niedrigsten Niveau in rund vier Monaten wieder genähert, während die Investoren die Ausführungen der Federal Reserve Vorsitzenden Janet Yellen abwarten, die neue Aufschlüsse auf die Richtung in der US-Zinspolitik liefern könnten.
Goldfutures lagen an der Comex um 09:45 MEZ 3,60 USD oder etwa 0,3% tiefer auf 1.209,65 USD die Feinunze. Am Montag hatte sich ihr Kurs etwas erholt, nachdem er zunächst mit 1.204,00 USD auf seinen niedrigsten Stand seit dem 15. März gefallen war.
Die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen wird in dieser Woche vor den Ausschüssen des US-Senats und des Repräsentantenhauses in Washington DC ihre halbjährliche Stellungsnahme zur Geldpolitik abgeben.
Yellen wird am Mittwoch um 16:00 MEZ vor dem Bankenausschuss des Senats zur konjunkturellen Lage Stellung nehmen. Am Donnerstag wird sie dann vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses ebenfalls um 16:00 MEZ auftreten.
Ihre Anmerkungen werden genau im Hinblick auf neue Einsichten in den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung analysiert werden. Auch dürften Hinweise auf die Pläne der Notenbank zum Rückbau ihrer massiven Bilanzsumme von Interesse sein.
Der Präsident der Fed von San Francisco John Williams sagte am Dienstag in Sydney, dass es vernünftig wäre, mit einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr zu rechnen, und dass seiner Ansicht nach, mit der Anpassung der Bilanzsumme der Zentralbank in den nächsten Monat begonnen werden sollte.
Später wird das Fed-Mitglied Lael Brainard in New York eine Rede halten.
Die Fed hatte die Zinsen auf ihrer Sitzung im Juni angehoben und an ihrer Prognose für eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr festgehalten. Allerdings hatten schwache Inflationsaussichten Zweifel aufkommen lassen, ob die Notenbank an ihrer geplanten Straffung der Geldpolitik festhalten wird.
Die Händler am Derivatemarkt preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit eine 50 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung bis Jahresende ein.
Das Edelmetall reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht.
Immer noch an der Comex haben die Silberfutures 14,7 US-Cent oder rund 1% abgegeben und wurden zu 15,48 USD die Feinunze gehandelt, nachdem sie gestern mit einem Tief von 15,14 USD ihr niedrigstes Niveau seit April 2016 erreicht hatten.
Ansonsten sank im Edelmetallhandel Platin um 0,5% auf 897,50 USD die Feinunze, während Palladium sich um 0,3% auf 839,48 die Feinunze verteuert hat.