Investing.com -- Tesla (NASDAQ:TSLA) wird als erstes Unternehmen der "Glorreichen Sieben" der Technologiegiganten seine Quartalszahlen vorlegen, während die Berichtssaison an Fahrt aufnimmt. Parallel dazu rückt das Treffen der Staats- und Regierungschefs in Washington in den Fokus, während die Ölpreise angesichts globaler Unsicherheiten weiterhin volatil bleiben. Hier sind die wichtigsten Ereignisse und Daten, die die Märkte in der kommenden Woche beeinflussen werden.
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1. Tesla öffnet die Bücher
Tesla wird in der Hochphase der Berichtssaison eines der ersten großen US-Tech-Unternehmen sein, das seine Quartalszahlen nach US-Börsenschluss am Mittwoch vorlegen wird.
Die Tesla-Aktie hat in diesem Monat einen Rückschlag erlitten, nachdem die lang erwarteten Robotaxis präsentiert wurden, die von einigen Anlegern als enttäuschend und wenig aussagekräftig wahrgenommen wurden. Seit Jahresbeginn hat Tesla eine schlechtere Performance als der S&P 500 gezeigt, mit einem Rückgang von etwa 11 %, während der breitere Index um 22,5 % gestiegen ist.
Obwohl der robuste US-Arbeitsmarktbericht und die Zinssenkung der US-Notenbank um 50 Basispunkte im vergangenen Monat die Anleger zuversichtlicher hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage gestimmt haben, könnte ein schwächer als erwarteter Gewinnbericht von Tesla die Sorgen über die Bewertungen im Technologiesektor erneut entfachen.
Die hohen Bewertungen - der S&P 500 wird derzeit mit dem fast 22-fachen der erwarteten Gewinne gehandelt - in Verbindung mit den hohen Erwartungen an die Unternehmensgewinne und der potenziellen Volatilität im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen machen Aktien besonders anfällig für Rückschläge.
2. Earnings aus dem Halbleitersektor
In einer Woche, die voller Unternehmensberichte steckt, stehen besonders die Ergebnisse von Texas Instruments (NASDAQ:TXN) und dem Ausrüster Lam Research (NASDAQ:LRCX) im Rampenlicht. Der Halbleitersektor hat gerade eine turbulente Woche hinter sich.
Am Dienstag gerieten Chip-Aktien unter Druck, nachdem ASML (AS:ASML), Europas größter Technologiekonzern, für das Jahr 2025 niedrigere Umsätze und Bestellungen als erwartet in Aussicht gestellt hatte. Doch am Donnerstag folgte eine Erholung, als TSMC (NYSE:TSM) einen satten Gewinnsprung von 54 % für das letzte Quartal verkündete.
Mit einem Anteil von 11,5 % an der Gewichtung des S&P 500 spielen Halbleiter- und Ausrüstungsaktien eine zentrale Rolle im Marktgeschehen.
Auch andere Schwergewichte wie Coca-Cola (NYSE:KO), IBM (NYSE:IBM), General Motors (NYSE:GM) und Verizon (NYSE: VZ) werden in der kommenden Woche ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen.
3. US-Wirtschaftskalender
Der US-Wirtschaftskalender verspricht in der kommenden Woche eher ruhig zu bleiben. Dennoch richten die Anleger ihre Aufmerksamkeit auf Berichte über den Immobilienmarkt, speziell die Verkäufe bestehender und neuer Häuser, um ein aktuelles Bild über den Zustand dieses wichtigen Sektors zu bekommen. Zusätzlich stehen Updates zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter, der Verbraucherstimmung und den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung auf der Agenda.
Am Mittwoch wird die Fed ihr Beige Book veröffentlichen – ein Bericht, der Einblicke in die wirtschaftliche Lage der zwölf US-Notenbankbezirke gibt.
Auch die Ansprachen mehrerer regionaler Fed-Präsidenten bieten den Anlegern diese Woche die Möglichkeit, mögliche geldpolitische Einschätzungen aus erster Hand zu hören. Zu den Rednern gehören unter anderem Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, Jeffrey Schmid von der Kansas City Fed, Mary Daly von der San Francisco Fed, Patrick Harker von der Philadelphia Fed und Thomas Barkin von der Richmond Fed.
4. IWF-Sitzung
Ab Montag treffen sich die Leiter der Zentralbanken und Finanzminister aus aller Welt in Washington zur Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Im Mittelpunkt der Gespräche steht, wie Länder mit niedrigem Wachstum und hoher Verschuldung umgehen können.
Erst vergangene Woche warnte der IWF, dass die globale Staatsverschuldung bis Ende dieses Jahres voraussichtlich die Marke von 100 Billionen Dollar überschreiten wird – eine Entwicklung, die besonders von den USA und China beeinflusst wird.
Hohe Schuldenlasten könnten negative Reaktionen an den Märkten auslösen und den Spielraum der Regierungen einschränken, um auf wirtschaftliche Schocks zu reagieren, warnte der IWF.
Gleichzeitig wird der russische Präsident Wladimir Putin ab Dienstag ein Gipfeltreffen der BRICS-Staaten ausrichten. Der Kreml sucht dabei Unterstützung für sein andauerndes Patt mit dem Westen. Erwartet werden Staats- und Regierungschefs aus Brasilien, Indien, China, Südafrika, sowie auch Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien – Länder, die gemeinsam etwa ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung repräsentieren.
5. Ölpreise
Die Ölpreise dürften weiterhin unter Druck stehen, nachdem sie in der vergangenen Woche rund 7 % eingebüßt haben. Händler im Energiesektor haben dabei sowohl die schwächelnde Nachfrage in China, dem weltweit größten Ölimporteur, als auch die Unsicherheiten durch den anhaltenden Konflikt im Nahen Osten verarbeiten müssen.
Die Sorte Brent beendete die Woche mit einem Minus von über 7 %, während die US-Rohöl-Futures sogar rund 8 % verloren – der größte Wochenrückgang seit Anfang September.
Die am Freitag veröffentlichten Daten zeigten, dass Chinas Wirtschaft im dritten Quartal langsamer gewachsen ist als in jedem anderen Quartal dieses Jahres, obwohl der Konsum und die Industrieproduktion im September besser als erwartet ausfielen.
Analysten gehen davon aus, dass eine Kombination aus Chinas wirtschaftlicher Schwäche und dem weltweiten Trend zur Elektrifizierung von Fahrzeugen die zukünftige Ölnachfrage weiter belasten wird.
Gleichzeitig bleibt der Ausgang des Konflikts im Nahen Osten ungewiss. US-Präsident Joe Biden äußerte am Freitag die Hoffnung, dass Verhandlungen mit Israel und dem Iran dazu führen könnten, die Spannungen zumindest vorübergehend zu entschärfen. Doch die Situation bleibt angespannt: Die libanesische Hisbollah erklärte, dass sie ihre Angriffe gegen israelische Truppen in eine neue, intensivere Phase überführen werde. Dies hat die Hoffnungen auf eine schnelle Deeskalation nach dem Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar zunichtegemacht.
-- Investing.com/Reuters
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