Seit dem Tiefpunkt des Bärenmarkts im Oktober 2022 haben die Märkte eine massive Erholung gezeigt. Anleger, die dem Prinzip „Zeit im Markt schlägt Timing des Marktes“ gefolgt sind, konnten in dieser Zeit beachtliche Gewinne erzielen. Doch zwei Jahre später ist es Zeit, den Status quo zu analysieren: Stehen wir immer noch stark da, oder kündigt sich ein Kurswechsel an?
Werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage der US-Märkte.
Die Mega-Cap-Aktien – darunter Nvidia (NASDAQ:NVDA), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Apple (NASDAQ:AAPL) – haben sich von den historischen Bewertungsdurchschnitten weit entfernt.
Diese Giganten dominieren nun mehr als ein Drittel des S&P 500, was den gesamten US-Index auf ein hohes Bewertungsniveau treibt. Im Vergleich der letzten 20 Jahre sind die Aktienbewertungen derzeit deutlich überdurchschnittlich.
Und das Phänomen ist nicht auf die USA beschränkt: Die Vereinigten Staaten stellen fast 72 % des MSCI World Index und 64 % des MSCI All Country World Index (ACWI). Das bedeutet, dass auch die globalen Indizes auf hohem Niveau gehandelt werden. Dies wirft Fragen auf:
- Steht uns eine Marktumkehr bevor?
- Welche Schritte sollten Anleger in Betracht ziehen?
Zwar kann niemand die Zukunft exakt vorhersagen, doch eines ist klar: Die derzeitigen Marktbedingungen könnten noch länger bestehen bleiben. Trotzdem eröffnen sich für Investoren, die von der Erholung profitiert haben, jetzt mehrere Optionen, um sich besser zu positionieren.
Hier sind einige Strategien, die du in Erwägung ziehen solltest:
1. Umschichten auf gleichgewichtete Indizes: Ein Wechsel zu gleichgewichteten Indizes könnte helfen, das Risiko zu verringern, das durch die Konzentration auf wenige große Titel entsteht. Während Mega-Caps wie Nvidia und Microsoft stark gewichtet sind, bietet ein gleichgewichteter Ansatz eine breitere Streuung und reduziert das Risiko, von der Performance einiger weniger Aktien abhängig zu sein.
2. Geografische Diversifizierung: Investitionen in internationale Märkte könnten das Portfolio stabilisieren und die Abhängigkeit von den hoch bewerteten US-Aktien reduzieren. Europa und Schwellenländer könnten attraktive Alternativen bieten, da ihre Märkte möglicherweise günstiger bewertet sind und weniger stark von den Tech-Giganten dominiert werden.
3. Erhöhung des Anleiheanteils: Anleihen können in einem unsicheren Umfeld Stabilität bieten. Gerade in Zeiten, in denen Aktien hoch bewertet sind, können Anleihen nicht nur Schutz, sondern auch regelmäßige Einkommensströme liefern.
4. Cash-Reserven aufstocken: Liquidität im Portfolio zu halten, gibt dir die Flexibilität, bei Marktabschwüngen schnell reagieren zu können. Wenn die Märkte korrigieren, bietet eine Cash-Position die Möglichkeit, zu günstigeren Preisen einzusteigen.
5. Den Anlagehorizont verlängern: Wer langfristig investiert, kann Marktschwankungen besser ausgleichen. In unsicheren Zeiten zahlt es sich aus, geduldig zu sein und von den Zinseszinseffekten zu profitieren. Langfristig orientierte Anleger können so auch in volatilen Phasen ruhig bleiben.
Natürlich sind dies nur Ansätze, die überlegt umgesetzt werden sollten. Es ist entscheidend, eine klare Strategie zu verfolgen, bevor du Änderungen in deinem Portfolio vornimmst. Die Märkte mögen derzeit hoch bewertet sein, doch dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Rückschlag unmittelbar bevorsteht.
Dennoch sollten Anleger die aktuellen Bedingungen nicht ignorieren. Mit einer gut durchdachten Strategie lässt sich das Risiko minimieren und gleichzeitig die Chancen nutzen, die sich bieten – egal, ob es zu einer Korrektur kommt oder nicht. Wer jetzt handelt, kann sich langfristig besser positionieren und von Marktschwankungen profitieren, ohne übermäßig Risiken einzugehen.