Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag im europäischen Handel leicht gestiegen, als enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA die Erwartungen auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve in nächster Zeit schwinden ließen.
Gold zur Lieferung im Dezember hat sich an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 2,10 USD oder 0,15% verteuert und wurde um 08:55 MEZ zu 1.345,30 USD die Feinunze gehandelt.
Am Freitag hatte das US-Handelsministerium gemeldet, dass die Einzelhandelsumsätze im Juli nicht gestiegen sind, womit die Vorhersagen eines Anstiegs um 0,4% verfehlt worden sind. Dies stellt auch eine starke Verlangsamung gegenüber dem 0,8 prozentigen Wachstum im Vormonat dar.
Unterdessen zeigte der Erzeugerpreisindex für Juli einen Rückgang von 0,4% auf, sein größter Fall seit September 2015, womit er auch hinter den Erwartungen eines Anstiegs von 0,1% zurückgeblieben ist.
Die schlechten Zahlen haben die Investoren veranlasst ihre Erwartungen auf die nächste US-Zinserhöhung herunterzuschrauben. Die Fed Funds Futures preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von nur 9% für eine Zinserhöhung im September ein. Für Dezember liegen die Wetten auf 45%.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, sackte im Gefolge der enttäuschenden Daten mit 95,19 unter ein Wochentief ab. Zuletzt stand er am Montagmorgen auf 95,64.
Das gelbe Metall hatte zuvor in diesem Monat über einem Zweijahreshoch über der 1.370 Dollarmarke gelegen, bevor es von einem robusten US-Arbeitsmarktbericht unter Druck gesetzt wurde, der Spekulationen auf eine US-Zinserhöhung in den nächsten Monaten wieder aufleben ließ. Aber diese Hoffnungen wurden mit dem Erscheinen einer ganzen Reihe unerwartet schwacher Konjunkturdaten wieder zerschlagen.
In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit dem Protokoll der geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve im Juli zuwenden, dass am Mittwoch erscheinen wird, um neue Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA zu erhalten.
US-Inflationsdaten werden ebenfalls Beachtung finden, da die Investoren herauszufinden versuchen, ob die größte Volkswirtschaft der Welt stark genug ist, um höhere Kreditkosten in den kommenden Monaten verkraften zu können.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht. Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen, als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Gold hat sich in diesem Jahr um bisher fast 26% verteuert, angeschoben von Sorgen über das weltweite Wirtschaftswachstum und die Erwartungen auf geldpolitische Stimulusprogramme.
Ebenfalls an der Comex, legten Silberfutures zur Lieferung im September um 10,9 US-Cent oder 0,55% zu und wurden am Morgen in London zu 19,81 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen ging es mit den Kupferfutures um 0,2 US-Cent oder 0,09% auf 2,142 USD das Pfund nach oben, nachdem diese auf ein Sitzungstief von 2,133 USD gefallen waren, ein Preisniveau wie es seit dem 8. Juli nicht mehr vorgekommen ist. Die Delle war von anhaltenden Sorgen über die Konjunktur in China ausgelöst worden.
Daten vom Freitag hatten gezeigt, dass die chinesische Industrieproduktion im Juli um 6,0% gewachsen ist, was unter den Erwartungen von 6,1% lag, die Anlageinvestitionen stiegen um 8,1% und verfehlten damit die Prognosen einer Zunahme um 8,8%, während der Anstieg der Einzelhandelsumsätze mit 10,2% etwas hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben ist.
Damit setzt sich die Reihe unerfreulicher Konjunkturdaten fort, die seit Anfang des Monats anhält. Der Markt hofft nun darauf, dass die Regierung in den kommenden Monaten neue Konjunkturprogramme auflegen wird, um ihre ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen.
Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der globalen Nachfrage aufkommt.