Von Barani Krishnan
Investing.com - Der Goldpreis erholte sich am Montag überraschend über die Marke von 1.700 Dollar zurück. Die Investoren setzen darauf, dass die US-Notenbank Federal Reserve, die am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung bekanntgeben wird, die Geldschleusen zur Unterstützung der US-Wirtschaft weit offen lässt.
Der Gold-Futures zur August-Lieferung stieg um 22,10 Dollar oder 1,3% auf 1.705,10 Dollar je Feinunze und das, obwohl sich die Wall Street weiterhin im Rallye-Modus befindet und der technologielastige Nasdaq-Index auf ein neues Rekordhoch kletterte.
Die Aktien, die sich für gewöhnlich entgegengesetzt zu Gold entwickeln, befinden sich auf einem dynamischen Höhenflug, nachdem das Arbeitsministerium in seinem Mai-Bericht einen unerwarteten Beschäftigungszuwachs von 2,5 Millionen US-Arbeitsplätzen gemeldet hat, obwohl im vergangenen Monat zahlreiche Unternehmen angesichts der Covid-19-Pandemie weiterhin stillstanden. Die Gold-Futures brachen unmittelbar nach der Bekanntgabe des Jobberichts Freitag unter die Marke von 1.700 Dollar ein.
Für Spot-Gold, das den Handel mit dem gelben Metall in Realtime misst, ging es um 13,56 Dollar oder 0,8% nach oben auf 1.698,74 Dollar.
Der US-Dollar, der eine weitere Alternative zu Gold darstellt, sank um 0,3%.
"Die Goldpreise erholen sich vom Kurseinbruch letzte Woche und hoffen, dass die Fed bei der Unterstützung der US-Wirtschaft nicht nicht auf die Bremse treten wird", sagte Ed Moya, Analyst beim New Yorker Finanzdienstleister OANDA.
"Nach einer brutalen Woche zeigt der Goldpreis allmählich wieder erste Lebenszeichen, weil die Anleger skeptischer werden, ob die US-Aktien nach der jüngsten Aufholjagd noch weiter steigen können. Die weltweite Konjunkturerholung erfordert nach wie vor weitere Hilfsmaßnahmen, und der Goldpreis dürfte auf mittlere Sicht gut unterstützt bleiben".
Die Fed, die am Dienstag ihre zweitägige geldpolitische Sitzung beginnt, wird sehr genau beobachten, was sie als Reaktion auf das unerwartete Beschäftigungswachstum im Mai sagen wird. Die Zentralbank hat in Zusammenarbeit mit dem Weißen Haus und dem Kongress bisher einige Billionen Dollar bewilligt, um der Wirtschaft und den Unternehmen im Kampf gegen die negativen Auswirkungen der Covid-19-Krise zu helfen.
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