Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis kletterte am Dienstagmorgen in Europa, gleichzeitig zogen im Vorfeld der jüngsten Inflationszahlen auch die Renditen der US-Staatsanleihen und der US-Dollar an. Die Daten könnten Anhaltspunkte dafür liefern, in welchem Umfang die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik weiter straffen wird.
Gold-Futures legten bis 08.08 Uhr um 0,50 % auf 1.957,70 USD zu, nachdem sie am Montag mit 1.968,91 USD den Ein-Monats-Höchststand fast erreicht hatten.
Der USD entwickelt sich normalerweise entgegengesetzt zum Gold, stieg aber am Dienstag ebenfalls leicht an und überschritt die 100er-Marke, damit näherte sich die Währung einem Zweijahreshoch. Auch die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg zu Wochenbeginn auf ihren höchsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Die Marktteilnehmer warten nun gespannt auf den US-Verbraucherpreisindex (VPI), der heute im Laufe des Tages veröffentlicht wird und von dem sie sich Hinweise darauf erhoffen, in welchem Umfang die Fed ihre Geldpolitik straffen wird.
Der Präsident der Chicagoer Fed, Charles Evans, sagte, dass schnellere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation überlegt werden sollten. Fed-Gouverneur Christopher Waller kommentierte, dass die Zentralbank alles in ihrer Macht Stehende tue, um „Kollateralschäden“ durch die Anhebung der Zinssätze zu vermeiden, ein „brachiales Instrument“, das sich wie ein „Hammer“ auf die Konjunktur auswirken könne.
Auch andere Entscheidungsträger der Fed werden sich im Laufe des Tages zu diesem Thema äußern, darunter Fed-Gouverneurin Lael Brainard und der Präsident der Richmond Fed, Thomas Barkin, während die Präsidentin der Cleveland Fed, Loretta Mester und der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, am Donnerstag zu Wort kommen.
In der laufenden Woche werden auch mehrere Zentralbanken ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben. Dazu gehören die Bank of Canada und die Reserve Bank of New Zealand, die am Mittwoch tagen, die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of Korea werden für Donnerstag erwartet.
Derweilen erklärte die Ukraine, dass sie sich auf eine bevorstehende neue russische Offensive in der östlichen Donbass-Region vorbereitet, die jüngste Entwicklung in einem Krieg, der infolge des russischen Einmarschs am 24. Februar ausbrach.
Bei den anderen Edelmetallen ging Silber um 0,4 % auf 24,97 USD pro Unze zurück, während Platin um 0,1 % anzog. Palladium stieg um 0,7 % auf 2.448,14 USD, nachdem es in der vorangegangenen Sitzung 2.550,58 erreichte, seinen Höchststand seit dem 24. März. London hat den Handel mit frisch raffiniertem russischen Platin und Palladium seit Freitag ausgesetzt.