Investing.com -- Der Goldpreis bewegte sich am Freitag in der New Yorker Sitzung kaum vom Fleck. Die dritte Schätzung zum US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal ergab, dass die Konsumausgaben stärker waren als ursprünglich angenommen.
Die realen Konsumausgaben stiegen in den drei Monaten bis September auf annualisiert um 3,2%, nach 2,9%, zuvor. Das Bruttoinlandsprodukt selbst wurde von 2,0% auf 2,1% hochgesetzt.
Wenig später revidierte dann auch die Uni-Michigan das Verbrauchervertrauen um 0,1 auf 99,3 nach oben. Das Stimmungsbarometer ist nun praktisch wieder dort angelangt, wo es vor der Verschärfung des US-Handelskrieges mit China durch Präsident Donald Trump im August war.
Die jüngsten Konjunkturdaten ändern an sich wenig an der Einschätzung des Marktes, dass das US-amerikanische Leitzinsniveau bis weit in das nächste Jahr hinein unverändert bleiben wird.
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Bis 10:27 Uhr ET (15:27 GMT) lagen die an der Comex gehandelten Gold-Futures bei 1.483,55 Dollar je Feinunze und damit 0,1% unter dem Stand von Donnerstag. Der Spot-Goldpreis notierte praktisch unverändert bei 1.479,80 Dollar.
Für die Silber-Futures ging es indes um 0,6% auf 17,26 Dollar nach oben, während Platin-Futures um 1,0 auf 926,50 Dollar sanken.
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Gold bewegt sich seit Anfang November praktisch seitwärts. Grund dafür sind die nachlassenden Sorgen vor einer Eskalation im Handelsstreit, die mögliche Brexit-Lösung sowie die Hoffnung der Volkswirte auf eine sich erholende Konjunktur.
Juan Carlos Artigas, Leiter Investment Research beim World Gold Council, sagte, dass die Renditen im nächsten Jahr solide bleiben sollten, da die Realzinsen in weiten Teilen der Welt entweder immer noch negativ oder historisch sehr niedrig sind.
"Wenn die Realzinsen negativ waren, hat Gold historisch gesehen jährlich doppelt so viel wie der langfristige Durchschnitt oder eine 15,3% Rendite erzielt", erklärte Artigas in einer Notiz."Sogar niedrige positive Realzinsen bringen höhere Durchschnittsrenditen. Tatsächlich kam es nur in Zeiten mit deutlich höheren Realzinsen - ein unwahrscheinliches Ergebnis angesichts der aktuellen Marktbedingungen – vor, dass die Goldrenditen negativ waren."
Die Märkte erwarten, dass die Fed im nächsten Jahr mindestens noch einmal ihre Zinsen senkt, während die Europäische Zentralbank auf absehbare Zeit keine Hinweise auf eine Anhebung des Leitzinses von derzeit -0,5% gegeben hat. Auch die Bank of Japan signalisierte in dieser Woche, dass eine Änderung ihres Leitzinses, der bei -0,1% verharrt, nicht zu erwarten sei.
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