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Goldpreis gemeinsam mit Yen und Anleihen im Höhenflug

Veröffentlicht am 03.01.2020, 10:29
Aktualisiert 03.01.2020, 10:41
© Reuters.
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Investing.com - Es geht weiter gen Norden. Die hohe Risikoaversion als Reaktion auf den heutigen US-Raketenangriff auf ein hochrangiges Mitglied der iranischen Revolutionsgarden nahe dem Flughafen in Bagdad katapultiert den Goldpreis am Freitag um mehr als 20 US-Dollar nordwärts.

US-Präsident Donald Trump gab in der Nacht von Donnerstag auf Freitag den Befehl zu einem Angriff auf einen der ranghöchsten Generäle des Iran, Qassem Soleimani, der das Risiko weiterer schwerer Spannungen zwischen den beiden Nationen erhöht. Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, schwor, dass "schwere Vergeltungsmaßnahmen" auf die Mörder von Soleimani zukommen werden. Die Ölpreise schnellten so hoch wie seit einem Angriff auf die saudi-arabische Öl-Infrastruktur im September nicht mehr, während die US-Aktienfutures wegen der Furcht vor einem Kriegsausbruch im Nahen Osten unter Druck gerieten.

Die Risikoaversion der Anleger hat dazu geführt, dass die Anleihekurse auf der ganzen Welt steigen, während die Renditen fallen. In Deutschland sinkt die Zehnjahresrendite um mehr als 5 Basispunkte auf -0,272 Prozent und das Pendant aus den USA weist mit 1,821 Prozent ein Minus von 6 Basispunkten aus. Der SPDR Barclays (LON:BARC) 10+ U.S. Treasury Bond UCITS (DE:SPPX) steigt mehr als 1,19 Prozent.

Auch der japanische Yen wertet auf breiter Front auf. Zum australischen und neuseeländischen Dollar gewinnt die in unsicheren Zeiten als sicher geltende Inselwährung um jeweils mehr als 1,10 Prozent. Im Verhältnis zum US-Dollar steigt der Yen knapp 0,60 Prozent. Der Euro-Yen verliert 0,78 Prozent.

Für den Februar-Terminkontrakt des Goldpreises, der letztes Jahr gut 18 Prozent zulegte und damit das stärkste Jahr seit 2010 verzeichnete, ging es um 20,15 Dollar oder 1,32 Prozent nach oben auf 1.548,25 Dollar. Das Vorjahreshoch bei 1.566,20 Dollar rückt somit in greifbare Nähe.

Der Spotpreis für Gold verteuerte sich um 1,15 Prozent auf 1.546,36 Dollar, während der iShares S&P Gold Producers UCITS (DE:IS0E) um 1,76 Prozent auf 11,59 Euro hochsprang.

"Nach der jüngsten Eskalation der Geopolitik sehen wir in der kommenden Woche einen Widerstand in der Nähe der Marke von 1.575 Dollar", sagte Jigar Trivedi, ein Rohstoffanalyst bei Anand Rathi Shares & Stock Brokers in Mumbai, gegenüber Reuters. "Für den Fall, dass Gewinnmitnahmen einsetzen, könnten die Preise bis auf 1.520 Dollar fallen, aber es ist besser Long auf Gold zu gehen, da es reichlich Potenzial für einen weiteren Anstieg des Metalls gibt."

In die Karten dürfte dem Goldpreis auch Saisonalität spielen, die tendenziell steigende Preisnotierungen im Januar anzeigt. Auf Sicht der letzten 20 Jahre verbuchte der Goldpreis im ersten Monat des Jahres durchschnittlich ein Plus von drei Prozent. Die Trefferquote dafür wurde von StockCharts auf 65 Prozent taxiert.

Im restlichen Metallhandel legten Platin-Futures um 0,77 Prozent zu und Palladium gewann 0,31 Prozent. Für den Silberpreis ging es um 1,11 Prozent nach oben, während Kupfer knapp 1,30 Prozent an Wert einbüßte.

Auf dem Wirtschaftskalender steht heute noch der viel beachtete ISM-Index für die US-Industrie. Später am Tag werden sich noch einige Fed-Mitglieder äußern. Danach rückt das Protokoll der Fed zur Dezember-Sitzung in den Vordergrund.

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