Investing.com - Der Goldpreis konnte sich am Mittwoch trotz einiger Einbußen weiter über wichtigen Kursmarken halten, was vor allem auf die Nachfrage nach sicheren Häfen angesichts der Unsicherheit über das US-Schuldenlimit und das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum zurückzuführen war. Der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit liegt aber weiterhin auf den im Laufe des Tages anstehenden wichtigen Inflationsdaten.
Ein Treffen zwischen Präsident Joe Biden und republikanischen Politikern am Dienstag endete ohne greifbare Fortschritte bei der Anhebung der Schuldengrenze, obwohl Biden bekräftigte, dass die USA nicht in Verzug geraten würden.
Die anhaltende Pattsituation bei der Anhebung der US-Schuldenobergrenze trübte jedoch weiterhin die Stimmung, zumal der 1. Juni als Stichtag näher rückt. Die Sorgen vor einer noch nie dagewesenen Zahlungsunfähigkeit der USA hielten die Nachfrage nach Gold weitgehend aufrecht.
Der Goldpreis verlor 0,2 % auf 2.029,15 USD pro Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future um 0,3 % nachgab und auf 2.036,75 USD je Feinunze gehandelt wurde. Beide Instrumente werden im bisherigen Wochenverlauf mit einem Plus von etwa 1 % gehandelt.
Der Goldpreis scheint bei 2.000 USD eine neue Unterstützung gefunden zu haben, nachdem er in der vergangenen Woche inmitten zunehmender Ängste vor einer US-Rezession kurzzeitig Rekordhöhen erreicht hatte. Die Aussicht auf eine mögliche Pause im Zinserhöhungszyklus der Fed gab dem gelben Edelmetall ebenfalls Auftrieb.
In dieser Hinsicht liegt das Augenmerk nun auf den im Laufe des Tages zu erwartenden Inflationsdaten, die bei der Entscheidung der Fed über Zinserhöhungen eine Rolle spielen dürften. Es wird erwartet, dass die Inflation im April gegenüber dem Vormonat zwar leicht zurückgegangen ist, aber immer noch deutlich über dem Ziel der Fed von 2 % liegt.
Die Sorgen über eine Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums hat in den letzten Wochen auch die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen gestützt. Die Fed warnte kürzlich, dass den USA in diesem Jahr eine leichte Rezession bevorsteht.
Andere Edelmetalle legten am Mittwoch zu und erhielten ebenfalls Unterstützung durch die verstärkte Nachfrage nach sicheren Häfen. Für den Platin-Future ging es 0,3 % nach oben auf 1.118,50 USD je Unze, während der Silber-Future um 0,1 % auf 25,920 USD je Unze zulegte.
Bei den Industriemetallen bewegten sich die Kupferpreise seitwärts, nachdem sie am Dienstag aufgrund von Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage des Hauptimporteurs China gefallen waren.
Der Kupfer-Future stabilisierte sich bei 3,9050 USD je Pfund, nachdem er gestern 0,6 % nachgab.
Die chinesischen Importe blieben im April hinter den Erwartungen zurück, wobei die Kupferimporte angesichts der anhaltenden Schwäche des Immobilien- und des verarbeitenden Sektors um fast 13 % gegenüber dem Vorjahr zurückgingen.
Der Trend zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung in China nach der Coronapandemie möglicherweise nicht so ausgeprägt ist wie ursprünglich erwartet, was die Kupfernachfrage in nächster Zeit dämpfen dürfte.