Investing.com - Die US-Notenbank Federal Reserve könnte laut Goldman Sachs (NYSE:GS) das Tempo ihrer Zinssenkungen im Jahr 2025 drosseln. Eine Senkung im Januar halten die Analysten für unwahrscheinlich. Grund seien hartnäckige Inflationswerte und ein weiterhin starker Arbeitsmarkt.
Zinssenkung im Dezember, Pause im Januar?
Die Fed dürfte diese Woche den Leitzins um 25 Basispunkte senken, womit die diesjährigen Zinssenkungen insgesamt 100 Basispunkte ausmachen würden. Für Januar erwartet Goldman Sachs jedoch keine weitere Senkung mehr.
„Ein Grund ist, dass die Arbeitslosenquote niedriger und die Inflation höher ausfiel als die Fed prognostiziert hatte – auch wenn beide Abweichungen nicht so gravierend sind, wie es auf den ersten Blick scheint“, schreiben die Experten in einer Analyse.
Politische Unsicherheit als zusätzlicher Faktor
Auch mögliche politische Veränderungen unter einer neuen Trump-Regierung könnten die Entscheidungen der Fed beeinflussen. Besonders höhere Zölle und eine restriktivere Handelspolitik könnten für Unsicherheit sorgen.
„Die Risiken durch potenzielle politische Veränderungen sehen wir als ausgewogener an, als oft angenommen wird“, hieß es weiter.
Vorsicht bei der Festlegung des finalen Leitzinses
Der finale Zinssatz im aktuellen Lockerungszyklus (die sogenannte „terminale Rate“) könnte höher ausfallen, als der Markt derzeit erwartet. Die Fed dürfte sich dabei an den Wirtschaftsdaten orientieren und die Zinsentscheidungen von Sitzung zu Sitzung neu bewerten.
Für das Jahr 2025 rechnet Goldman Sachs mit weiteren Zinssenkungen im März, Juni und September – jeweils um 25 Basispunkte. Der finale Leitzins könnte dann zwischen 3,5 und 3,75 Prozent liegen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im Januar die Zinsen unverändert lässt, wird laut CME Fedwatch derzeit mit rund 80 Prozent eingeschätzt.