Investing.com - Die US-Börsen (ETR:SXR4) könnten nach Einschätzung von Goldman Sachs (NYSE:GS) noch länger auf Erfolgskurs bleiben. Die Analysten der Investmentbank erwarten, dass der S&P 500 seinen Aufwärtstrend bis ins Jahr 2025 fortsetzt – gestützt durch wirtschaftlichen Optimismus und mögliche Lockerungen bei der Regulierung unter einer zweiten Amtszeit von Donald Trump.
Optimismus unter Anlegern wächst
Die Stimmung an den Märkten sei derzeit besonders positiv, so die Experten. Anleger setzten verstärkt auf zyklische Aktien wie Technologie- und Konsumwerte, während defensive Titel vermehrt verkauft würden. "Die relative Stärke zyklischer gegenüber defensiven Aktien zeigt, dass der Markt bereits ein reales BIP-Wachstum von über 3 % einpreist", erklärten die Analysten.
Goldman Sachs rechnet damit, dass der S&P 500 bis Ende 2025 auf 6.500 Punkte steigen könnte – ein Plus von rund 7 %. Günstige Bedingungen an den Optionsmärkten, wo Absicherungen gegen Kursverluste und Wetten auf Kursgewinne derzeit relativ preiswert sind, trügen ebenfalls zur Risikofreude der Anleger bei.
Gefahr durch hohe Bewertungen?
Trotz der positiven Aussichten warnt die Bank vor möglichen Rückschlägen. Die Bewertungsunterschiede zwischen einzelnen Aktien seien derzeit so groß wie zuletzt 2021 und während der Tech-Blase Ende der 1990er-Jahre. Ob die gute Marktstimmung ausreiche, um die Kurse weiter nach oben zu treiben, müsse sich erst noch zeigen.
Mehr Fusionen und Übernahmen erwartet
Auch in der Welt der Unternehmensdeals könnte sich einiges tun: Goldman Sachs erwartet für 2025 einen Anstieg der M&A-Aktivitäten um 25 %. Lockere Finanzierungsbedingungen, weniger regulatorische Hürden und wachsendes Selbstvertrauen unter Unternehmenschefs dürften für Schwung sorgen.
Für zusätzlichen Optimismus sorgte die Ernennung von Andrew Ferguson zum Chef der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC). Investoren rechnen damit, dass er Fusionen wohlwollender gegenübersteht als sein Vorgänger, auch wenn die Behörde großen Technologieunternehmen weiterhin auf die Finger schauen dürfte.
Risiken durch Trumps Handelspolitik
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Handelspolitik. Trumps angekündigte Strafzölle auf Importe aus China könnten einen neuen Handelskonflikt mit Peking auslösen. Das Risiko höherer Inflation durch mögliche Handelsbeschränkungen und eine protektionistische Wirtschaftspolitik sei nicht zu unterschätzen, so die Analysten abschließend.