Von Ambar Warrick
Investing.com - Die Inflation lässt weiter nach. Das katapultiert den Goldpreis, der am Freitag bereits den vierten Tag hintereinander zulegen konnte, weiter gen Norden. Zugute kommt der Gold-Notierung auch die anhaltende Angst vor einer Rezession in diesem Jahr, die für eine weiterhin hohe Nachfrage nach dem sicheren Hafen sorgt.
Gestern veröffentlichte Inflationsdaten zeigen, dass sich die Erzeugerpreisinflation in den USA im März deutlich verlangsamt hat. Schon am Vortag waren die Verbraucherpreise ebenfalls zurückgegangen. Die Daten bekräftigten die Erwartung, dass die Inflation allmählich nachlässt, was zu einer weniger aggressiven Gangart der Fed in puncto Zinserhöhungen führen könnte.
Für den Dollar hingegen ging es nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen in die Nähe eines 1-Jahres-Tiefs, während die Renditen von US-Staatsanleihen ebenfalls fielen.
Die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen wurde auch durch mehrere Warnungen vor einer Rezession in den USA in diesem Jahr angekurbelt, deren Aussicht auch ein weniger aggressives Vorgehen der Fed mit sich bringen würde.
Für den Goldpreis ging es derweil am Freitag in keine bestimmte Richtung. Er wurde unverändert bei 2.040,01 USD je Feinunze gehandelt. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future notierte dagegen etwas schwächer bei 2.054,20 USD je Feinunze. Beide Instrumente konnten den vierten Handelstag in Folge zulegen und steuerten auf ein Wochenplus von jeweils fast 2 % zu.
Der Höhenflug der Gold-Notierung begann im vergangenen Monat, als die Angst vor einer Bankenkrise die Anleger in das gelbe Edelmetall strömen ließ.
Während das Eingreifen der Aufsichtsbehörden dazu beitrug, die Sorgen über eine erneute Bankenkrise einzudämmen, führte der Zusammenbruch mehrerer regionaler US-Banken dazu, dass die Märkte eine weniger aggressive Haltung der Fed sowie eine mögliche Rezession in diesem Jahr aufgrund des wirtschaftlichen Drucks durch die hohen Zinssätze eingepreist haben.
Den Fed-Funds-Futures nach haben die Märkte eine weitere Zinserhöhung der Fed im Mai bereits goutiert, bevor es im Juni wahrscheinlich zu einer Zinspause kommt.
Die Aussicht auf eine weniger hawkische Fed kommt dem Goldpreis zugute, da höhere Zinsen die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Anlagen in die Höhe treiben.
Auch andere Edelmetalle legten am Freitag zu und steuerten auf einen starken Wochenabschluss zu. Der Platin-Future stieg um 0,6 % auf 1.069,15 USD je Unze, während der Silber-Future um 0,9 % im Plus bei 26,148 USD je Unze gehandelt wurde.
Bei den Industriemetallen zogen die Kupferpreise stark an und profitierten von einem schwächeren Dollar. Die Stimmung gegenüber dem wichtigen Industriemetall wurde auch durch den Optimismus über eine Nachfrageerholung beim Hauptimporteur China begünstigt.
Für den Kupfer-Future ging es rund 1 % nach oben auf 4,1680 USD je Pfund. Zum Wochenabschluss wird voraussichtlich ein Plus von fast 4 % zu Buche stehen.
Während Chinas Kupferimporte im März um 19 % einbrachen, beflügelten höhere allgemeine Importe die Wetten darauf, dass die Nachfrage nach Kupfer in den kommenden Monaten anziehen wird.