Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Goldpreis rührte sich am Dienstag kaum von der Stelle und pendelte um wichtige Unterstützungsniveaus herum, während der US-Dollar von seinen jüngsten Höchstständen zurückfiel. Die Unsicherheit über die schwächelnde Metallnachfrage in China belastete zugleich den Kupferpreis.
Spot-Gold konnte seine leichten Gewinne vom Montag halten und pendelte um die Marke von 1.650,96 Dollar je Feinunze, während sich der Gold-Future bis 3.30 Uhr MEZ stabil bei 1.656,20 Dollar je Feinunze hielt.
Unterstützung erhielt der Edelmetallkomplex durch einen schwächer werdenden Dollar im Zuge einer höheren Risikobereitschaft dank guter Firmenbilanzen an der Wall Street.
Die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsberichte der großen Wall Street-Firmen rief am Aktienmarkt erste Schnäppchenjäger auf den Plan.
Die Perspektiven für Gold bleiben jedoch aufgrund der Aussicht auf weitere Anhebungen der US-Leitzinsen gedrückt, zumal die Inflation hartnäckig in der Nähe des 40-Jahres-Hochs verharrt. Darüber hinaus hat die Fed signalisiert, dass die Leitzinsen bis Ende des Jahres auf einem höheren Niveau als während der Finanzkrise 2008 liegen werden. Dabei nimmt sie eine Abschwächung der Wirtschaft in Kauf.
Die Märkte preisen eine fast 100-prozentige Wahrscheinlichkeit ein, dass die Fed die Zinsen im November um 75 Basispunkte anheben wird. Es wäre die dritte Zinserhöhung in diesem Umfang hintereinander.
Für den Goldpreis ging es in diesem Jahr steil bergab. Vor kurzem erreichte er fast ein Zweijahrestief. Steigende US-Zinsen lassen die Opportunitätskosten für den Besitz des gelben Metalls steigen.
Doch auch andere Edelmetalle erlitten vor allem wegen des stärkeren Dollars vergleichbare Verluste.
Bei den Industriemetallen gab der Kupferpreis den zweiten Tag in Folge nach. Ursächlich hierfür waren sich verdichtende Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage in China, dem wichtigsten Importeur des roten Metalls.
Der Kupfer-Future pendelt um die 3,4075 Dollar-Marke, nachdem er zu Wochenbeginn 0,5 % verloren hatte.
Der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt, Rio Tinto (NYSE:RIO), prognostizierte am Dienstag einen Rückgang der Eisenerzlieferungen in diesem Jahr. Grund dafür sei die schwächere Industrieaktivität weltweit und insbesondere in China, dem größten Kunden des Unternehmens.
China hatte erst kürzlich signalisiert, dass es nicht plant, seine Null-Covid-Politik aufzugeben, die den Produktionssektor in diesem Jahr empfindlich getroffen hat. Die Aussichten für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sind also weiterhin von Unsicherheit geprägt.
Gleichwohl hält das Land an seinem akkommodierenden geldpolitischen Kurs fest und kündigte weitere Konjunkturmaßnahmen an, um das Wachstum zu stützen.
Diese Maßnahmen könnten in Verbindung mit Anzeichen für eine Verschärfung der Lage auf den Kupfermärkten zu einer Erholung der Preise für das rote Metall in diesem Jahr beitragen.