Investing.com - Die Goldgräberstimmung ist in vollem Gange, und die Rekordjagd am Goldmarkt erreicht neue Höhen. Doch wie bei jeder Schatzsuche gibt es Höhen und Tiefen, und der heutige Tag war ein Paradebeispiel dafür.
In der Asien-Sitzung schien alles zunächst nach Plan zu laufen, als der Goldpreis die Bestmarke von 2.353,81 Dollar pro Feinunze erreichte. Die Investoren jubelten, die Experten rieben sich die Hände, und diejenigen, die bereits im Besitz des gelben Metalls waren, schienen auf dem Weg zur finanziellen Glückseligkeit zu sein. Doch wie das Schicksal es so wollte, sollte die Euphorie nicht von Dauer sein.
Denn am Nachmittag sackte der Preis deutlich ab. So lag der Preis des edlen Metalls plötzlich etwa 30 Dollar unter dem jüngsten Höchstpreis.
"Wie bereits angedeutet, bleibt der Weg des geringsten Widerstandes aufwärts gerichtet, aber Händler sollten sich auf extreme Volatilität einstellen", kommentierte Peter Grant, VP und Marktanalyst bei Zaner Metals LLC und Tornado Precious Metals Solutions, die aktuelle Lage am Goldmarkt.
Auch Silber, oft als "kleiner Bruder von Gold" bezeichnet, erlebte eine ähnliche Achterbahnfahrt. Zunächst kletterte es zügig über die Marke von 28 Dollar, dann folgte eine Kehrtwende, die das Industriemetall wieder in den Bereich von 27,50 Dollar zurückwarf.
Das Metall der Könige, das schon seit Jahrhunderten die Menschheit fasziniert, erlebt derzeit eine wahre Renaissance. Die Gründe dafür werden von Experten vielfältig interpretiert. Einige verweisen auf die geopolitischen Unruhen im Nahen Osten, während andere die Zentralbanken, insbesondere die chinesische, für die gesteigerte Nachfrage verantwortlich machen. Die Bank of America (NYSE:BAC) schürt mit einem Kursziel von 2400 Dollar pro Unze bis zum Jahresende zusätzlich das Feuer des Goldfiebers.
Nicht nur große Institutionen heizen den Goldmarkt an, auch die Nachfrage aus China und Indien, den Schwergewichten des Schmuckkonsums, trägt zum glänzenden Erfolg bei. So erreichten die Schmuckverkäufe in China zu Jahresbeginn Rekordniveaus, während die Analysten der Bank of America von einer robusten globalen Nachfrage sprechen, die den Goldpreis stützt.
Und die ING (AS:INGA) weist in einer aktuellen Notiz auf die Attraktivität des Edelmetalls in instabilen Zeiten hin: "Anleger investieren in Gold, um sich gegen das Wirtschaftsklima, geopolitische Spannungen oder Inflation abzusichern. Wir gehen davon aus, dass dies auch im weiteren Jahresverlauf so bleiben wird."
Doch nicht alles glänzt so golden, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Erwartung sinkender Leitzinsen mag das Herz der Goldanleger höherschlagen lassen, aber in den USA, dem größten Player auf dem Weltmarkt, scheinen die Zinssenkungserwartungen zu verblassen. Die stabile US-Konjunktur und eine zähe Inflation lassen sogar die Diskussionen unter Fachleuten über eine mögliche Zinserhöhung wieder aufleben.
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