Investing.com - Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Ein Ende ist nicht in Sicht. Das glauben auch die Analysten von der Citigroup (NYSE:C), die weitere bullische Faktoren im Goldmarkt ausmachen, die schon bald für neue Rekorde sorgen dürften.
Das Metall profitiert von einer lockeren Geldpolitik, niedrigen Realzinsen, Rekordzuflüssen in börsengehandelte Fonds und einer erhöhten Portfoliozuteilung, meinten Analysten wie Ed Morse im Rohstoffausblick der Bank für das dritte Quartal, wie Bloomberg berichtet. Gold soll demnach den nächsten sechs bis neun Monaten ein Allzeithoch erreichen und es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 30%, dass es in den nächsten drei bis fünf Monaten 2.000 USD pro Unze übersteigt.
"Die nominalen Goldpreise haben in diesem Jahr bereits neue Rekorde in allen anderen G-10- und wichtigen Schwellenmarktwährungen erzielt", so die Analysten der Citigroup. "Es ist nur eine Frage der Zeit für neue Höchststände in US-Dollar", schrieben sie.
Gold ist in diesem Jahr um 19% auf den höchsten Stand seit fast neun Jahren gestiegen, da die Coronavirus-Pandemie die Anleger in sichere Anlageformen flüchten ließ, während eine ultralaxe Geldpolitik und andere Maßnahmen zur Stützung der Volkswirtschaften die Nachfrage zusätzlich anheizen. Die Citigroup gehört zu einer langen Reihe von Marktbeobachtern, die vorhersagen, dass Gold seinen langjährigen Rekordpreis entweder testen oder übertreffen wird, da die erneuten Virenausbrüche in mehreren Teilen der Welt vermuten lassen, dass die Erholung der Weltwirtschaft zögerlich und ungleichmäßig ausfallen wird.
Kassagold legte am Montag um knapp 3 USD je Feinunze auf 1.813 Dollar zu. Damit liegt der Goldpreis nur noch gut 6% unter dem Allzeithoch von 1.921,17 USD aus dem Jahr 2011.
An der Konjunkturfront haben die vier Regierungen der Europäischen Union, die Verhandlungen über ein massives Paket zum Neustart der Wirtschaft aufgehalten haben, sich bereiterklärt, eine Schlüsselkomponente des Abkommens zu akzeptieren. In den USA werden am Montag im Weißen Haus Gespräche über ein neues Konjunkturpaket beginnen, während die Federal Reserve nächste Woche unter dem Druck nach weiteren Maßnahmen zusammentritt, da das Wiederaufleben des Virus die wirtschaftlichen Aussichten eintrübt. Präsident Donald Trump hat den Anstieg der Fallzahlen heruntergespielt.
In anderen Prognosen zeigte sich die Citigroup in Bezug auf Silber und Palladium für die nächsten sechs bis zwölf Monate optimistisch. Es wird erwartet, dass Silber in diesem Zeitraum aufgrund der anhaltenden Investitionsnachfrage und einer Erholung des globalen Wachstums auf 25 USD je Unze steigen wird. Die Bank empfiehlt den Kauf von Palladium bei Preisrückgängen, wobei der Kurs bis Jahresende auf 2.200 USD steigen soll.
Der Silberpreis stieg am Montag zum ersten Mal seit 2016 über die Marke von 20 Dollar. Zuletzt notierte der Terminkontrakt mehr als 1,6% im Plus bei 20,09 Dollar je Unze.