Von Gina Lee
Investing.com - Gold war am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung gefallen, während die Investoren auf Details zu den Konjunkturplänen des gewählten US-Präsidenten Joe Biden warteten.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Februar-Lieferung verringerte sich bis 7:16 Uhr um 0,85 Prozent auf 1.839,20 Dollar je Feinunze. Die US-Anleiherenditen und der Dollar erlebten am Donnerstag beide einen Aufschwung. Die Benchmark-Renditen für zehnjährige Anleihen stiegen und bewegten sich in der Nähe ihrer Zehnmonatshochs, was den Dollar gegenüber konkurrierenden Währungen stärkte.
Biden hat Maßnahmen versprochen, die "Billionen" von Dollar kosten könnten. Im Laufe des Tages will er weitere Details bekannt geben.
"Der fiskalische Stimulus wird dazu beitragen, die wirtschaftliche Erholung anzukurbeln, was zu steigenden Realzinsen führt und auch die Tapering-Hoffnungen der Fed weckt; auf der anderen Seite sollten die Inflationsaussichten erhöht werden", sagte DailyFX Strategin Margaret Yang.
"Das gelbe Metall wird auf dem aktuellen Niveau schwanken, da der Stimulus sowohl positive als auch negative Auswirkungen mit sich bring", fügte sie hinzu.
Die Investoren werden auch nach weiteren Hinweisen für die geldpolitischen Aussichten in den USA Ausschau halten, wenn der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell bei einer virtuellen Veranstaltung spricht. Die Fed Gouverneurin Lael Brainard hat bereits Spekulationen entkräftet, laut denen die Fed ihr Anleihekaufprogramm im Jahr 2021 zurückfahren könnte.
Die Zentralbank sagte am Mittwoch, dass die US-Wirtschaft nur bescheiden wachse und ausufernder Optimismus ist nicht angebracht, da die Zahl der COVID-19-Fälle weiter ansteigt.
"Ich glaube nicht, dass die Fed in nächster Zeit ernsthaft über ein Tapering nachdenkt. Die Pandemie-Situation und die fragile wirtschaftliche Erholung lassen dies nicht zu. Hinweise auf ein Tapering in einem etwas längeren Zeitraum werden bei den Goldhändlern zu einer gewissen Nervosität führen", sagte Yang von DailyFX.
Unterdessen verfolgen die Investoren die anhaltenden politischen Turbulenzen in den USA. Das Repräsentantenhaus stimmte mit 232 zu 197 Stimmen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump. Diesem wird vorgeworfen den Sturm auf den Capitol Hill angestachelt zu haben, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.