Investing.com-- Inmitten der beständigen Nachfrage nach sicheren Häfen angesichts der Besorgnis über den Krieg zwischen Israel und der Hamas stieg der Goldpreis am Freitag auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Zugleich verhinderten eher gemischte Zinssignale der Fed eine Rallye des Dollars und der Treasury-Renditen.
Das gelbe Metall steht vor der zweiten Gewinnwoche in Folge. Die Sorge vor einer Ausweitung des Nahost-Konflikts, die die Nachfrage nach traditionellen sicheren Häfen anheizte, trieb die Gold-Futures in Richtung der Marke von 2.000 Dollar je Feinunze.
Unterstützt wurde der Goldpreis auch von der gestrigen Schwäche des Dollar und der Renditen von Staatsanleihen. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, erklärte, dass der jüngste Renditeanstieg zu einer Straffung der finanziellen Bedingungen führe, was die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen der Fed verringern könnte.
Obwohl Powell die Tür für mindestens eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr offen ließ, interpretierten die Märkte seine Äußerungen als Zeichen, dass die Fed mit ihren Zinserhöhungen fertig sei. Das löste einige Gewinnmitnahmen beim Dollar aus, während auch die Renditen von ihren Mehrjahreshochs fielen, wenngleich die Rendite zehnjähriger Bonds immer noch nahe der 5 %-Marke lag.
Niedrigere Renditen und ein schwächerer Dollar trugen jedoch genauso zum Preisanstieg des Edelmetalls bei wie die gestiegene Nachfrage nach sicheren Häfen angesichts der Ungewissheit über den Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Märkte beobachten die geplante Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte auf den Gazastreifen, die eine Eskalation des Konflikts bedeuten könnte.
Spotgold verteuerte sich um 0,1 % auf 1.977,14 Dollar je Feinunze, während Gold-Futures mit Fälligkeit im Dezember um 0,4 % auf 1.989,05 Dollar je Feinunze zulegten. Beide Instrumente legten in dieser Woche um fast 2,5 % zu, nachdem sie bereits in der Vorwoche um mehr als 5 % gestiegen waren.
Da Fed-Chef Powell jedoch die Tür für weitere Zinserhöhungen offen lässt, könnte die Rallye des gelben Metalls begrenzt bleiben, insbesondere wenn weitere Konjunkturindikatoren auf eine robuste US-Wirtschaft und eine hartnäckige Inflation hindeuten.
Die Eindämmung der Inflation bleibt das Hauptziel der Fed, und obwohl die Teuerung im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen ist, liegt sie immer noch klar über dem Ziel der Notenbank von 2%.
Es wird erwartet, dass die Zinsen in den USA noch für längere Zeit auf einem hohen Niveau bleiben werden. Das übt Druck auf zinslose Anlagen wie Gold aus.