Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis hat am Mittwochmorgen in Europa leicht nachgegeben. Eine wachsende Risikobereitschaft der Händler belastete die zuletzt gute Nachfrage nach dem sicheren Hafen.
Der Gold-Future sank bis 08.40 Uhr MEZ um 0,19 % auf 1.807,45 Dollar je Feinunze.
Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum gaben am Mittwoch mehrheitlich nach, auch wenn die Sorgen über Reiseunterbrechungen und Ladenschließungen aufgrund der Omikron-Variante des Coronavirus abnahmen.
Gold wiederum setzte seine Korrektur von den Mehrwochenhochs fort, auch weil sich die Anzeichen verdichteten, dass Omikron die globale Konjunkturerholung nicht ernsthaft gefährdet. Das macht die Notwendigkeit eines Investments in sichere Häfen zunehmend unattraktiv.
Omikron ist nicht "dieselbe Krankheit, die wir vor einem Jahr gesehen haben", und selbst Patienten, die im Krankenhaus landen, verbringen dort weniger Zeit, so der Immunologe John Bell von der Universität Oxford, was die Berichte über den insgesamt milderen Charakter der Variante bestätigt.
Dennoch überstieg die Zahl der täglichen COVID-19-Fälle den zweiten Tag in Folge die Marke von 1 Million. Ergo nimmt der Druck auf die Gesundheitssysteme zu.
Gold steht vor dem ersten Jahresverlust seit drei Jahren. 2020 erreichte das gelbe Metall noch ein Rekordhoch, geriet dann aber unter Druck, auch weil danach viel über Peak-Stimulus geredet wurde. Mittlerweile fahren die Zentralbanken ihre ultralaxe Geldpolitik, die im Zuge der Corona-Pandemie betrieben wurde, zurück, um die Inflation einzudämmen. Obwohl die Ungewissheit über Omikron die Nachfrage nach sicheren Anlagen etwas angekurbelt hat, lassen die Sorgen über die Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Wiedereröffnung langsam nach.
Angesichts der geringen Handelsumsätze am Mittwoch dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Für die verbleibenden Handelstage im Jahr 2021 sehen die Händler den Goldpreis in einer engen Handelsspanne.
Bei den anderen Edelmetallen sank Silber um 0,1 %, Platin um 0,7 % und Palladium um 1,5 %.
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