von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis erholte sich am Montagmorgen in Europa und machte damit einen Teil der Verluste vom Freitag wieder wett. Einige Ölhändler griffen bei den niedrigen Preisen zu, aber die Vorsicht wegen der Entdeckung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus und der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem Iran über ein Atomabkommen hielt sich im Markt.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden gegen 07.55 MEZ um 4,01% höher zu 74,46 USD das Barrel gehandelt, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 4,52% auf 71,34 USD hochsprangen. Das schwarze Gold sackte am Freitag um mehr als 10% ab und erlitt damit den größten Eintagesverlust seit April 2020, ausgelöst von Sorgen über die neue Variante und einem möglichen hohen Angebotsüberschuss im ersten Quartal 2022.
Die Weltgesundheitsorganisation sagte, es sei noch nicht klar, ob Omikron übertragbarer oder gefährlicher ist als andere Varianten, stufte es jedoch als "besorgniserregende Variante" ein. Länder wie die Niederlande, Dänemark und Australien meldeten am Wochenende Infektionsfälle mit Omikron.
Die OPEC+ hat auch die Sitzung ihres gemeinsamen ministeriellen Überwachungsausschusses von Dienstag auf Donnerstag verschoben, um Berichten zufolge mehr Zeit zu haben, um die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die Ölnachfrage und -preise zu bewerten. Die OPEC- und OPEC+-Treffen finden wie geplant am Mittwoch und Donnerstag statt, auf denen das Kartell darüber entscheiden wird, ob es an seinem Plan, die Produktion um 400.000 Barrel pro Tag im Januar 2022 und den folgenden Monaten zu erhöhen, festhalten wird.
Einige Investoren sagen eine Pause bei diesen Produktionserhöhungen voraus, angesichts der möglichen Auswirkungen von Omikron auf die Treibstoffnachfrage und nachdem die USA letzte Woche eine koordinierte Freigabe von Öl aus den strategischen Reserven vieler Länder organisiert hatten.
"Es gab Korrekturkäufe aufgrund der Sichtweise, dass der Ölmarkt letzte Woche überverkauft war und aufgrund von Spekulationen, dass die OPEC+ Maßnahmen wegen Omikron ergreifen und möglicherweise die Produktion reduzieren könnte", sagte Nissan (OTC:NSANY) Securities Rechercheleiter Hiroyuki Kikukawa gegenüber Reuters.
"Alle Augen werden darauf gerichtet sein, wie sich Omikron auf die Weltwirtschaft und die Treibstoffnachfrage, die Maßnahmen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) und die Atomgespräche mit dem Iran diese Woche auswirken wird", fügte er hinzu.
Unterdessen werden der Iran und die Weltmächte im Laufe des Tages ihre Gespräche über eine Wiederbelebung des Iran-Atomabkommens von 2015 in Wien wieder aufnehmen.
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