Investing.com - Der Ölpreis startet mit einer schwachen Übergabe aus Asien in den europäischen Handel, nachdem neue Daten auf einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände hinweisen. Unterdessen stehen die diplomatischen Bemühungen der USA im Nahen Osten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seitens der Marktteilnehmer.
Gestern konnte der Ölpreis leicht zulegen, nachdem Israel mitteilte, dass auch Hashem Safieddine, der mögliche Nachfolger des getöteten Hisbollah-Führers Hassan Nasarallah, erfolgreich ausgeschaltet worden sei.
US-Außenminister Antony Blinken führt in dieser Woche ausführliche Gespräche mit der israelischen Führung über eine mögliche Deeskalation des Konflikts und drängt gleichzeitig auf mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen.
Weitere Impulse für den Ölpreis kommen aus China, dem weltweit wichtigsten Ölimporteur. Die Märkte zeigen sich nach wie vor besorgt über die nachlassende Nachfrage nach dem schwarzen Gold im Reich der Mitte.
Die Nordseesorte Brent-Öl mit Laufzeit bis Dezember verlor 0,4 % auf 75,75 Dollar pro Barrel, während WTI ebenfalls um 0,4 % auf 71,45 Dollar pro Barrel nachgibt.
US-Lagerbestände nehmen stärker als erwartet zu
Daten des American Petroleum Institute zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 1,643 Millionen Barrel gestiegen sind. Erwartet wurde dagegen lediglich ein Anstieg von 0,7 Millionen Barrel.
Im weiteren Tagesverlauf werden die offiziellen Lagerdaten erwartet, die aber in der Regel den Trend bestätigen.
Zusätzlichen Druck auf den Ölpreis übte die jüngste Stärke des Dollar aus. Die Aussicht auf moderatere Zinssenkungen der US-Notenbank hatte die US-Währung auf den höchsten Stand seit Anfang August getrieben.
Unterdessen erwarten die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS), dass die Ölpreise 2025 im Durchschnitt bei rund 76 Dollar pro Barrel liegen werden. Die Investmentbank erklärte, dass die Risikoprämie für Rohöl aufgrund der Spannungen im Nahen Osten begrenzt sei, zumal die Spannungen zwischen Israel und dem Iran die Öllieferungen aus der Region bislang nicht beeinträchtigt hätten.
Weiter wiesen die Analysten darauf hin, dass die großen OPEC-Produzenten über ausreichende Kapazitätsreserven verfügen. Die OPEC hat in der vergangenen Woche ihre Prognosen für die Ölnachfrage in den Jahren 2024 und 2025 gesenkt und wird noch in diesem Jahr mit der Anhebung der Fördermengen beginnen.