Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis stieg am Mittwochmorgen in Asien, obwohl ein stärkerer Dollar als Bremsklotz fungierte. Die verstärkte Einlagerung von Rohöl in den USA und die Ausdehnung des Corona-Lockdowns in Shanghai schürten derweil erneut Nachfragebedenken.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl kletterte bis 4:25 Uhr MEZ um 0,25 % auf 106,91 USD und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate ging es um 0,02 % auf 101,98 USD nach oben. Der Brent-Future verlor am Dienstag noch 0,8 % und WTI um 1,3 %, als der Dollar seinen höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht hatte.
„Ein stärkerer Dollar, ein Anstieg der US-Rohölvorräte und Sorgen über eine schwächere Nachfrage in China aufgrund der anhaltenden Lockdowns in Shanghai verstärkten den Druck“, sagte Hiroyuki Kikukawa, General Manager of Research von Nissan Securities, gegenüber Reuters.
„Die Ölpreise werden angesichts der Nachfragesorgen und der Erwartung, dass es während des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Nahen Osten keine Konflikte geben wird, wahrscheinlich eine Weile bei etwa 100 USD pro Barrel verharren. Aber sie könnten nach dem Ramadan und zu Beginn der Urlaubssaison in den USA wieder anziehen“, fügte er hinzu.
Die Daten des American Petroleum Institute zur US-Rohölversorgung zeigten eine Zunahme der Lagerbestände um 1,08 Millionen Barrel für die Woche bis zum 31. März. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter prognostizierten eine Abnahme der Lagermengen um 1,558 Millionen Barrel, während in der Vorwoche eine Entnahme von 3 Millionen Barrel gemeldet wurde.
Die Anleger warten jetzt auf die Daten der U.S. Energy Information Administration, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Im asiatisch-pazifischen Raum nehmen die Bedenken hinsichtlich der Kraftstoffnachfrage zu, da China, einer der weltweit führenden Ölimporteure, den Lockdown in Shanghai verlängert hat.
Die Möglichkeit weiterer Sanktionen gegen Russland wegen seiner Invasion in der Ukraine gab dem schwarzen Gold ebenfalls Auftrieb. Die USA, die Europäische Union (EU) und die G-7-Staaten koordinieren neue Sanktionen als Reaktion auf mutmaßliche Kriegsverbrechen russischer Truppen in der Ukraine, die Besorgnis über Versorgungsunterbrechungen aufkommen lassen.
Auch auf der Angebotsseite diskutierten die Mitglieder der Internationalen Energieagentur immer noch, wie viel Öl die Organisation freigeben würde, wobei eine Ankündigung in den kommenden Tagen erfolgen soll, sagten drei Quellen gegenüber Reuters.