Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis ist am Dienstagmorgen in Asien gefallen. Das geplante Einfuhrverbot der Europäischen Union (EU) gegen russisches Öl, das die weltweite Versorgungslage weiter verschärfen würde, stieß auf den Widerstand des Mitgliedslandes Ungarn.
Der Preis für ein Fass der Sorte Brent verbilligte sich bis 06.17 Uhr MEZ um 0,18 % auf 114,03 Dollar und der für ein Fass der Sorte WTI sank um 0,20 % auf 111,60 Dollar.
Die EU-Außenminister gelang es am Montag nicht, Ungarn zur Aufhebung seines Vetos gegen das geplante Ölembargo gegen Russland als Reaktion auf den Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar zu bewegen. Der EU fehlt damit die volle Zustimmung aller EU-Staaten, die für die Umsetzung des Embargos erforderlich ist.
Auf der Nachfrageseite beschäftigten sich die Marktteilnehmer weiterhin mit den chinesischen Daten vom Montag. Demnach verarbeitete die chinesische Wirtschaft im April 11 % weniger Rohöl als ein Jahr zuvor. Da die COVID-19-Lockdowns weiterhin bestehen, fiel der tägliche Durchsatz auf den niedrigsten Stand seit März 2020. Die Raffineriebetreiber drosselten aufgrund des geringeren Verbrauchs ihre Produktion.
Während die Nachfrage seitens China sinkt, erhöhen die US-Produzenten ihre Produktion, um die wegen des Krieges in der Ukraine und der Erholung von COVID-19 abgebauten Lagerbestände wieder aufzufüllen. Laut Daten des US-Energieministeriums vom Montag sind die Reserven der strategischen Erdölreserve auf 538 Millionen Barrel gefallen, den niedrigsten Stand seit 1987.
Gleichzeitig soll die Ölproduktion in der Permian-Region in Texas und New Mexico, dem größten Schieferölbecken der USA, um 88.000 Barrel pro Tag (bpd) auf einen Rekordwert von 5,219 Millionen bpd im Juni 2022 steigen, so der Produktivitätsbericht der U.S. Energy Information Administration (EIA) am Montag.
Die Marktteilnehmer warten nun auf die US- Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute, die Ende des Tages veröffentlicht werden.