Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis notierte am Donnerstagmorgen auf den asiatischen Märkten fester. Die USA gaben derweil bekannt, dass die Verbrauchernachfrage nach Kraftstoffen trotz der Bedrohung durch die Omikron-Variante auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Die Fed handelt unterdessen, um die Inflation zu bekämpfen, bevor diese der wirtschaftlichen Erholung schaden kann.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg um 0,92 % auf 74,56 USD. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es um 1,11 % nach oben auf 71,66 USD.
Die Daten zur US-Rohölversorgung der US Energy Information Administration (EIA) von gestern zeigen eine Abnahme der Lagerbestände um 4,584 Millionen Barrel in der Woche bis zum 10. Dezember. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter hatten mit einer Abnahme um 2,082 Millionen Barrel gerechnet. In der Vorwoche wurden insgesamt 240.000 Barrel aus den Lagerbeständen entnommen.
Die Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute, die am Vortag veröffentlicht wurden, zeigten eine Entnahme von 815.000 Barrel.
„Trotz des aktuellen Anstiegs der Corona-Fallzahlen zeigte der wöchentliche EIA-Ölbericht, dass die Nachfrage nach Erdölprodukten ein Rekordhoch erreicht hat, die Rohölexporte sich erholt haben und die nationalen Rohölbestände stärker als erwartet dastehen“, sagte Edward Moya, Chef-Analyst von OANDA gegenüber Reuters.
„Die aktuelle Omikron-Welle kann zu begrenzten restriktiven Maßnahmen in den USA führen, aber Lockdowns, die während des Höhepunkts der Pandemie zwangsverordnet wurden, dürften nicht erneut auferlegt werden.“
Nachfragezuwächse bei Benzin, Diesel und anderen raffinierten Produkten führten zu einem Anstieg der von Raffinerien gelieferten Produkte. Diese sind ein Maßstab für die Nachfrage, die in der letzten Woche auf 23,2 Millionen Barrel pro Tag angestiegen ist. In der bevorstehenden Weihnachtszeit könnte zudem die Reiseaktivität zunehmen. Darüber hinaus könnten sich dank des verstärkten Warenverkehrs auf den Straßen Versorgungsengpässe auflösen.
Die Sorge um Omikron bleibt jedoch bestehen, da Großbritannien, Südafrika und Südkorea Rekordzahlen bei den täglichen Corona-Neuinfektionen vermelden. Südkorea ist eines der letzten Länder, das seine restriktiven Maßnahmen verschärft hat. Viele Unternehmen weltweit bitten ihre Mitarbeiter derzeit, von zu Hause aus zu arbeiten, was sich auf die Kraftstoffnachfrage auswirken könnte.
Unterdessen kündigte die Fed an, die Reduzierung ihres Anleihekaufprogramms zu beschleunigen und die Zinssätze 2022 stärker als bisher erwartet anzuheben. Dies gab sie gestern bei ihrer geldpolitischen Entscheidung bekannt. Während die Fed ihren Zinssatz unverändert beließ, prognostizierte sie für 2022 einen Zinsanstieg um drei Viertelpunkte. 2023 sollen drei weitere Zinserhöhungen folgen.