von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis legte am Dienstagmorgen in Asien zu und baute somit seine Gewinne der letzten Handelstage aus. Die Ölhändler beschäftigten sich weiterhin mit der Möglichkeit, dass der Iran an die internationalen Rohölmärkte zurückkehrt. Gespannt blicken sie auch auf die Erholung der US-Wirtschaft von Covid-19 kurz vor der Sommerfahrsaison.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 04:02 MEZ um 0,29% höher zu 68,57 USD gehandelt, während WTI-Futures um 0,23% auf 66,20 USD gestiegen sind.
Der Ölexporteur Iran wird im Laufe der Woche die indirekten Verhandlungen mit den USA in Wien wieder aufnehmen. Der Iran verlängerte auch die Frist für die Inspektion seines Atomprogramms durch die Internationale Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen im Rahmen des Überwachungsabkommens zwischen den beiden.
Einige Anleger äußerten sich jedoch skeptisch über die Aussicht auf eine Rückkehr des Irans.
"US-Außenminister Antony Blinken goss kaltes Wasser über die Aussichten auf eine Wiederbelebung und erklärte, es gebe keinen Hinweis darauf, dass der Iran bereit sei, seine nuklearen Verpflichtungen einzuhalten", schrieb die OANDA-Marktanalystin Sophie Griffiths in einer Notiz.
Goldman Sachs (NYSE:GS) zufolge sollte der Markt in der Lage sein, das zusätzliche Ölangebot im Falle einer Rückkehr des Irans auf den globalen Rohölmarkt zu absorbieren, da die Covid 19-Impfungen auf der ganzen Welt die Kraftstoffnachfrage weiterhin ankurbeln.
Das schwarze Gold dürfte im Mai erneut einen Preisanstieg verzeichnen. Es wäre das vierte Monatsplus in Folge. Zu verdanken ist dies den verbesserten Aussichten für die Kraftstoffnachfrage in den USA, Europa und China. Dort ist die Zahl der Covid 19-Erkrankungen und -Todesfälle weiter gesunken, wodurch die Beschränkungen gelockert werden konnten.
Im Rest der Welt bleibt der Ausblick für die Kraftstoffnachfrage jedoch düsterer. Das US-Außenministerium hat am Montag seine Reisewarnung für Japan auf die Stufe vier angehoben, während das australische Melbourne die Versammlungsbeschränkungen weiter verschärfte, um seinen jüngsten, wenn auch eher kleinen Ausbruch unter Kontrolle zu bringen.
Die Covid-19-Fallzahl in Indien, dem drittgrößten Ölimporteur der Welt, stieg am Montag nach Angaben der Regierung um weitere 222.315 an. Obwohl es sich um den höchsten 24-Stunden-Anstieg weltweit handelt, stellt die Zahl einen Rückgang gegenüber den Rekordhöhen von über 400.000 Neuerkrankungen dar, die noch Anfang des Monats registriert wurden.
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlichen wird.