Von Ambar Warrick
Investing.com - Die Ölpreise haben sich am Freitag dank der Unterstützung durch die Maßnahmen der OPEC+ weiter erholt, auch wenn die Angst vor einer Konjunkturabschwächung aufgrund der Bankenkrise die Gewinne in Grenzen hielt. Per Saldo steuert das schwarze Gold auf seine schlechteste Woche in diesem Jahr zu.
Medienberichten zufolge trafen sich saudi-arabische und russische Minister in dieser Woche, um mögliche Maßnahmen der OPEC+ zur Stützung der Rohölmärkte zu erörtern, nachdem die Preise in den letzten Sitzungen stark gefallen waren.
Diese Nachricht trug dazu bei, dass sich die Rohölpreise von ihrem 15-Monats-Tief erholten. Vieles sieht nach weiteren Angebotskürzungen durch die Organisation aus. Dennoch war es für den Ölpreis die schlechteste Woche in diesem Jahr, nachdem der Zusammenbruch mehrerer US-Banken Sorgen über eine Ansteckung aufkommen ließ. Dies hat wiederum Ängste vor einer drohenden Rezession in diesem Jahr geschürt.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg um 0,7 % auf 75,22 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ebenfalls 0,7 % fester auf 68,83 USD pro Barrel notierte. Für beide Kontrakte steht zum Wochenabschluss allerdings ein Preisabschlag von 11 % zu Buche - der stärkste Einbruch seit Anfang Dezember.
Die Intervention der amerikanischen und europäischen Regierungen im Bankensektor trug zwar dazu bei, die Befürchtungen eines unmittelbaren Zusammenbruchs zu zerstreuen. Allerdings zeigten sich die Märkte weiterhin nervös, was weitere Zusammenbrüche angeht.
Die OPEC+ hatte ihre Produktion Ende 2022 um 2 Millionen Barrel pro Tag gekürzt. Für dieses Jahr hat sie bisher kaum Hinweise auf weitere Kürzungen gegeben. Während die letzte Kürzung der Organisation die Märkte kurzzeitig gestützt hatte, kehrten die Ölpreise ihren Kurs rasch um und notieren im Jahresverlauf aufgrund von Befürchtungen einer Konjunkturabkühlung im Minus.
Der Optimismus in Bezug auf China sorgte für eine gewisse Erleichterung auf den Rohölmärkten, da sowohl die OPEC als auch die Internationale Energieagentur (IEA) vor Kurzem ihre Erwartung bekräftigten, dass ein Aufschwung im Land die Rohölnachfrage in diesem Jahr auf ein Rekordhoch treiben wird.
Auch Goldman Sachs (NYSE:GS) hob seine Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 angesichts der Wiedereröffnung des Landes nach dreijährigen Corona-Lockdowns an.
Dies wurde jedoch weitgehend durch Anzeichen eines Überangebots auf den Rohölmärkten ausgeglichen. Nach Angaben der IEA stiegen die Ölvorräte in den entwickelten OECD-Ländern im Februar auf ein 18-Monats-Hoch, während die russische Produktion trotz der Drohungen Moskaus mit weiteren Förderkürzungen stabil blieb.
Darüber hinaus stiegen die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 10. März stärker als erwartet, was die Sorgen über eine nachlassende Nachfrage im größten Ölverbraucher der Welt noch verstärkte. Die Rohöllagerbestände sind nun in 11 der letzten 12 Wochen gestiegen, was auf eine mögliche Angebotsschwemme in den USA hindeutet.