Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis konnte am Mittwochmorgen in Asien zulegen, auch weil die Daten einen wesentlich stärkeren Rückgang der US-Rohölvorräte zeigten, als dies zunächst angenommen wurde. Die Erwartungen, dass die Corona-Impfquote einen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung leisten wird, verbesserten die Aussichten auf die Kraftstoffnachfrage ebenfalls.
Brent Öl-Future stiegen um 0,63 % auf 74,06 USD bis 4:47 Uhr MEZ und WTI-Future konnten 0,61 % auf 70,89 USD zulegen. Sowohl Brent- als auch WTI-Future lagen über der 70-USD-Marke.
Die Daten zum Rohölverbrauch des American Petroleum Institute, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigten eine Entnahme aus den Lagern von 5,437 Millionen Barrel in der Woche bis zum 10. September. Prognosen von Investing.com gingen von einer Entnahmemenge in Höhe von 3,903 Millionen Barrel aus. In der Vorwoche lag die Höhe der Entnahmemenge bei 2,882 Millionen Barrel.
Die Anleger warten jetzt noch auf die Daten zur Rohölversorgung von der U.S. Energy Information Administration, die noch heute veröffentlicht werden.
Die Entnahme aus den Lagerbeständen ist eine direkte Folge von Hurrikan Ida, da die Wiederherstellung der unterbrochenen Produktion am Golf von Mexiko länger dauert als erwartet. Und auch Tropensturm Nicholas tat sein Übriges dazu, um die Wiederherstellung zu erschweren.
„Die Auswirkungen von Ida sind wesentlich umfangreicher, als dies viele erwartet hätten, und die vollständige Wiederaufnahme der Produktion in der Golf-Region kann sich bis nach Abklingen von Tropensturm Nicholas hinauszögern“, so der Chef-Analyst von OANDA, Edward Moya, gegenüber Reuters.
Nicholas bewegte sich am Dienstag nur sehr langsam durch die Region und traf Hunderttausende Haushalte und Unternehmen. Die Raffinerien in Texas liefen jedoch weiterhin im Normalbetrieb.
Unterdessen sagte die Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag, dass die Corona-Impfstoffe die wirtschaftliche Erholung nach dem Rückgang der globalen Ölnachfrage in den vergangenen drei Monaten fördern könnten.
Im asiatisch-pazifischen Raum gab China Einzelheiten zu seinen Plänen bekannt, Rohöl aus seinen strategischen Reserven zu verkaufen, wodurch die Preise unter Druck geraten sind. Die chinesische Behörde für Nahrungsmittel und strategische Reserven versteigert am 24. September rund 7,4 Millionen Barrel Rohöl.