Von Zhang Mengying
Investing.com – Der Ölpreis musste am Mittwochmorgen in Asien Verluste hinnehmen. Grund sind die von Anlegerseite mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten, die eine Schwächung für den Markt darstellen könnten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor bis 6:09 Uhr MEZ 0,01 % auf 99,47 USD und das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,13 % nach unten auf 95,72 USD.
Die Anleger warten jetzt auf die neusten Zahlen zum US-Verbraucherpreisindex (VPI), um weitere Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed zu erhalten. Die Analysten prognostizieren, dass der Inflationsdruck im Juni gegenüber dem Vorjahr ein 40-Jahres-Hoch erreichen würde. Das wäre der größte Sprung seit 1981.
Derweil zeigen sich viele Anleger besorgt, dass aggressive Zinserhöhungen zur Zähmung der Inflation einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen könnten, wodurch die Ölnachfrage beeinträchtigt wird.
„Anhaltende Rezessionsängste treffen den Markt weiterhin, während die Stärke des USD und das Aufflammen von Corona-Fällen in Teilen Chinas sicherlich nicht helfen“, sagte Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING (AS:INGA), gegenüber Reuters.
Der Markt blickt auch auf den Besuch von US-Präsident Joe Biden im Nahen Osten, wo er voraussichtlich Saudi-Arabien und andere Ölproduzenten am Golf auffordern wird, die Fördermenge zu erhöhen, um zur Senkung der Energiepreise beizutragen.
Auf der Nachfrageseite belasteten auch die erneuten Corona-Reisebeschränkungen in China den Markt, da mehrere Städte in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt neue Beschränkungen eingeführt haben, um Neuinfektionen durch eine hochinfektiöse Untervariante des Virus einzudämmen.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) erwartet, dass die weltweite Ölnachfrage im 2023 steigen und der Markt angespannt bleiben könnte. Es hieß, dass die Mitglieder der Organisation ab 2022 über zusätzliche 900.000 Barrel pro Tag verfügen müssten, um den Bedarf 2023 zu decken.
Die Daten zur US-Rohölversorgung vom Dienstag des American Petroleum Institute zeigten einen Anstieg der Ölreserven von 4,762 Millionen Barrel für die Woche bis zum 8. Juli.
Die Anleger warten jetzt auf {{ecl-75||Rohöllagerdaten} von der US Energy Information Administration, die heute Nachmittag bekanntgegeben werden.