NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,60 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Vorabend. Mit 92,84 Dollar erreichte der Brent-Preis zeitweise den höchsten Stand seit dem vergangenen November. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 52 Cent auf 89,36 Dollar.
Schon seit einigen Tagen markieren die Ölpreise immer neue Zehn-Monats-Hochs. Hintergrund ist das knappe Angebot großer Förderländer. Saudi-Arabien und Russland halten seit längerem ihre Lieferungen knapp. Offizielle Linie ist, den Markt damit im Gleichgewicht zu halten. Neue Zahlen des Ölkartells Opec nähren daran aber Zweifel.
Am Vortag hatte die Opec bekannt gegeben, für das vierte Quartal ein Angebotsdefizit von täglich mehr als drei Millionen Barrel zu erwarten. Es wäre das größte Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt. Die US-Regierungsinstitution EIA rechnet bisher mit einem deutlich geringeren Defizit.
Etwas gebremst wird der Anstieg der Ölpreise durch die globalen Konjunktursorgen. Vor allem die trübe Entwicklung in China belastet die Nachfrage nach Rohöl. Aber auch die Wirtschaft in der Eurozone und vor allem in Deutschland entwickelt sich schwach. Die Angebotsverknappung dominiert jedoch das Geschehen am Rohölmarkt.