NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag durch Sorgen um die globale Konjunktur deutlich belastet worden. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,09 US-Dollar. Das waren 1,21 Dollar weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 95 Cent auf 55,71 Dollar.
Marktteilnehmer nannten mehrere Gründe für fallende Rohölpreise. Zum einen habe die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit ihrem skeptischen Konjunkturausblick für Ernüchterung gesorgt. Die EZB hatte ihre diesjährige Wachstumsprognose für die Eurozone stark nach unten gesetzt. Dies habe Befürchtungen ausgelöst, die Erdölnachfrage könne deutlich fallen, hieß es am Markt. Hinzu kamen am Freitag schwache Zahlen vom chinesischen Außenhandel. Die Ausfuhren der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft gingen im Februar so stark zurück wie seit etwa drei Jahren nicht mehr. Die Importe, ein Gradmesser für die Binnennachfrage, waren ebenfalls deutlich und zum dritten Mal in Folge rückläufig. China ist zusammen mit den USA der weltgrößte Verbraucher an Rohöl. "All dies schürt neue Konjunktursorgen in China und der Welt", hieß es in einem Marktkommentar von den Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Bereits zur Wochenmitte hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Konjunkturprognosen für die 20 größten Industriestaaten gesenkt.