NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag etwas zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 83,02 US-Dollar. Das waren 28 Cent mehr als am Vorabend. Bei 83,30 Dollar hatte der Brent-Preis zuvor den höchsten Stand seit drei Monaten erreicht. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg zuletzt um 38 Cent auf 79,10 Dollar.
Etwas Auftrieb erhielten die Erdölpreise zuletzt durch mehrere Ankündigungen der politischen Führung Chinas, wonach die private Nachfrage gestärkt werden soll. Der schwache Konjunkturverlauf in der Volksrepublik gilt als ein entscheidender Grund für die verhaltene Entwicklung der Rohölpreise in diesem Jahr. China zählt mit den USA zu den größten Energieverbrauchsländern der Welt.
Auch an den Ölmärkten wartet man auf die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen in den wichtigen Währungsräumen. In dieser Woche beraten die Zentralbanken der USA, des Euroraums und Japans über ihren Kurs. Signale für ein baldiges Ende der Zinserhöhungen in den USA und der Eurozone könnten die Zuversicht am Ölmarkt wachsen lassen.
Unterstützung kommt von der Angebotsseite: Die großen Produzenten Saudi-Arabien und Russland haben ihre Lieferungen in den vergangenen Monaten deutlich eingeschränkt. Seit Ende Juni befinden sich die Ölpreise in einem Aufwärtstrend. Viele Fachleute rechnen mittlerweile mit einem zu geringen Rohölangebot in der zweiten Jahreshälfte.