NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Am Ölmarkt zeigt die Preisentwicklung weiter nach oben. Die Rohölpreise ziehen weiter an und nähern sich zusehends der runden Marke von 100 Dollar. Am Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bis zu 95,33 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung wurde mit bis zu 92,95 Dollar gehandelt.
Das waren jeweils die höchsten Stände seit vergangenen November. Zum Vortag legte Brent um etwa einen halben Dollar zu, WTI war etwas mehr als einen Dollar teurer. Seit Anfang Juli geht es mit den Erdölpreisen kräftig nach oben. Seither haben sie um rund 20 Dollar oder gut 35 Prozent zugelegt.
Hauptgrund für den anhaltenden Preisauftrieb ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Die beiden Länder führen den großen Ölverbund Opec+ an. Einige Länder aus diesem Verbund (VIE:VERB) folgen dieser Linie, Saudi-Arabien und Russland zeigen sich aber für den Löwenanteil der Kürzungen verantwortlich. Zuletzt wurden die Begrenzungen bis Ende des Jahres verlängert, was die Preise weiter nach oben getrieben hat.
Auf der Nachfrageseite deutet sich an, dass sich die Konjunkturlage in China zumindest stabilisiert. Zuletzt waren einige Konjunkturdaten etwas besser ausgefallen. Regierung und Notenbank haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Positiv stimmt auch, dass in den USA die von vielen Fachleuten erwartete Rezession bislang ausgeblieben ist. Unter dem Strich trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage - ein typisches Umfeld für Preiszuwächse.