Von Doris Yu
Investing.com – Die Bemühungen der Zentralbanken, die Inflation in den Griff zu bekommen, und eine mögliche schwächere Ölnachfrage in den USA sorgten dafür, dass die Ölpreise am Mittwochmorgen in Asien rückläufig waren.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor bis 3:28 Uhr MEZ 0,32 % auf 106,88 USD und für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ging es 0,65 % nach unten auf 100,08 USD.
Der leichte Rückgang in Asien am Mittwochmorgen folgte einer volatilen Sitzung in den USA am Dienstag. Diese endete mit einem Anstieg des Brent-Öl-Future um 1 % und einem Anstieg von WTI um 1,6 %. Zeitweise stand während des Handelstags ein Minus von fast 2 % zu Buche.
„Rohöl hat heute eine unglaubliche Wende vollzogen“, sagte Robert Yawger, Executive Director of Energy Futures bei Mizuho, gegenüber Reuters. „Es gab keine große bullishe Schlagzeile, um grünes Licht für die Rally zu geben. Aber die Kombination aus niedergeschlagenem Open Interest und niedrigem Handelsvolumen fördert oftmals wilde Kursschwankungen.“
Der Preisrückgang im Asienhandel folgte auf die Veröffentlichung von Zahlen des American Petroleum Institute (API) am Dienstag, die zeigten, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 15. Juli um 1,86 Millionen Barrel gestiegen sind. Weitere Daten des API zu den Benzinvorräten zeigten eine Zunahme der Lagerbestände um 1,29 Millionen Barrel. In der Vorwoche wurden 2,9 Millionen Barrel eingelagert. Die aufeinanderfolgenden Anstiege der Lagerbestände deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Kraftstoff nachlassen könnte.
Weitere Daten zu den Rohöl- und Kraftstoffbeständen des US Energy Information Administration (EIA) werden heute Nachmittag erwartet.
Als unterstützend für den Preis waren Bedenken darüber, ob die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) in der Lage sein würde, die Produktion signifikant zu steigern.
Am Montag sagte ein Berater von Präsident Joe Biden gegenüber CBS, dass er nach einem raschen Anstieg der Benzinpreise nach der russischen Invasion in der Ukraine mit einem deutlichen Rückgang der Benzinpreise rechne.
„Das ist der schnellste Rückgang, den wir gegenüber dem starken Anstieg der Ölpreise während eines Krieges in Europa gesehen haben. Dabei ist eine der Kriegsparteien der drittgrößte Ölproduzent der Welt. Das sind also außergewöhnliche Umstände“, sagte Amos Hochstein, Bidens leitender Berater für Energiesicherheit.