NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag kaum verändert. Die Aussicht auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum in China hatte am Morgen nur zeitweise etwas belastet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im Mittagshandel 65,59 US-Dollar. Das waren 8 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 3 Cent auf 56,62 Dollar.
Am Morgen war bekannt geworden, dass Chinas politische Führung in diesem Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum in einer Spanne zwischen 6,0 und 6,5 Prozent rechnet - und damit mit dem schwächsten Wachstum seit fast 30 Jahren. Am Ölmarkt wird mit dem Abflauen der Konjunktur in China auch ein Rückgang der Nachfrage nach Rohöl befürchtet. Außerdem erklärten Analysten die sinkenden Ölpreise mit dem Ölangebot in dem Opec-Land Libyen, das kurzfristig deutlich steigen dürfte. "Das größte Ölfeld in Libyen, El-Sharara, wird in den kommenden Tagen nach mehr als zweimonatiger Unterbrechung seine Produktion wieder aufnehmen", schrieben die Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Grundsätzlich werden die Ölpreise aber weiterhin durch eine geringere Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gestützt. Diese ist bereits zu Beginn des Jahres in Kraft getreten und wird weitgehend umgesetzt. Unter anderem hat dies dazu geführt, dass der Preis für US-Öl seit Anfang Januar etwa 25 Prozent gestiegen ist.