Hanoi/Frankfurt, 02. Apr (Reuters) - Mit dem Beginn einer zweiwöchigen Kontaktsperre in Vietnam kommt auch der Handel mit Kaffeebohnen in dem weltweit zweitgrößten Anbauland zum Erliegen. Wegen der Coronavirus-Pandemie dürfen die Menschen in Vietnam seit Mittwoch nur zum Lebensmitteleinkauf oder in Notfällen vor die Tür.
Der Handel liegt Marktteilnehmern zufolge deswegen brach. "Für mindestens zwei Wochen wird es keine neuen Transaktionen geben", sagte ein Händler aus dem zentralen Hochland, dem Hauptanbaugebiet für Kaffee in Vietnam. "Ich weiß nicht, wann sich die Lage wieder normalisiert, vielleicht erst in Monaten." In vielen Ländern werden die geernteten Kaffeebohnen von den Bauern bei Auktionen an Exporteure verkauft. Auch der anschließende Weitertransport der Ware wird zunehmend problematisch. "Bei der Verschiffung der Bohnen wird es zu Störungen kommen, denn es arbeiten momentan nur sehr wenige Hafenarbeiter", sagte der Händler.
Der Preis für Kaffee der Sorte Robusta war zuletzt gefallen. Der entsprechende Juli-Terminkontrakt verbilligte sich Refinitiv-Daten zufolge am Mittwoch um anderthalb Prozent auf 1204 Dollar je Tonne und damit auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren.
Im Inselstaat Indonesien, einem weiteren wichtigen Kaffeeanbaugebiet, gestalte sich die Preisfindung für die Ware wegen der zum Dollar stark abgewerteten Rupie IDR= derzeit schwierig, sagte ein anderer Marktteilnehmer. Zudem werde es in den kommenden Wochen keinen Nachschub geben. Mit neuer Ware könne erst bei Erntebeginn im Mai gerechnet werden.