Frankfurt, 28. Jan (Reuters) - Eine steigende Nachfrage bei gleichzeitig sinkendem Angebot sorgt bei Rhodium RHOM-LON für eine Preisexplosion. Das zur Herstellung von Autokatalysatoren benötigte Edelmetall kostete am Dienstag 9975 Dollar je Feinunze und lag damit in Reichweite seines Rekordhochs von 10.050 Dollar aus dem Jahr 2008.
Die Experten des Edelmetallhändlers Heraeus prognostizieren für das laufende Jahr einen Rückgang der Fördermenge um vier Prozent und einen Nachfrage-Überhang. Erneute Probleme bei der Stromversorgung im weltweit wichtigsten Förderland Südafrika könnten die Situation verschärfen. Sie trauen Rhodium einen Preisanstieg auf bis zu 12.000 Dollar zu. Sollte die Autoproduktion allerdings zurückgehen, sei ein Rückfall auf 5000 Dollar möglich.
Der Rhodium-Preis hat sich seit Anfang 2019 vervierfacht. Allein im Januar beläuft sich das Plus auf 65 Prozent. "Die aktuelle Kursentwicklung ist eine Übertreibung", sagt Andre Christl, Chef der Edelmetall-Sparte von Heraeus. "Hohe Preise sind aber fundamental begründet."
Das ebenfalls für Autokatalysatoren verwendete Palladium XPD= , wo die Nachfrage wie bei Rhodium das Angebot übersteigt, kam im gleichen Zeitraum auf ein Plus von etwa 90 Prozent und markierte in der vergangenen Woche mit 2582,19 Dollar je Feinunze ein Rekordhoch. Aktuell kostet Palladium 2294,44 Dollar. Für die kommenden Monate erwarten die Heraeus-Experten hier eine Preisspanne von 1800 bis 2800 Dollar.