NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Vormittag 73,27 US-Dollar und damit 57 Cent mehr als am Vortag. Die Notierung für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 53 Cent auf 69,73 Dollar.
Die Ölpreise haben damit ihre zuletzt zum Teil starken Kursverluste vorerst gestoppt. Gestützt wurden die Notierungen durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach soll der Ölverbund OPEC+ kurz vor einer Einigung über die Verschiebung der geplanten Ausweitung der Ölförderung stehen. Die wichtigsten Mitglieder der Koalition würden wahrscheinlich die geplante Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag im Oktober nicht umsetzen, schreibt Bloomberg unter Berufung auf Delegierte. Zuvor hatte auch die Aussicht auf ein höheres Angebot durch die Opec+ ab Oktober die Ölpreise belastet.
Außerdem erhielten die Ölpreise Auftrieb durch Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 7,4 Millionen Barrel gemeldet. Schrumpfende Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt stützen in er Regel die Ölpreise.
Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zu den Ölvorräten erwartet. Diese werden wegen eines Feiertags in den USA zu Beginn der Woche einen Tag später als gewöhnlich veröffentlicht. Die Lagerdaten werden am Markt stark beachtet und könnten am Nachmittag für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen.