NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken und haben damit an den schwachen Wochenauftakt angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 71,33 US-Dollar. Das waren 37 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 42 Cent auf 67,75 Dollar.
"Der Beginn einer Bodenoffensive Israels im Süden des Libanon bewegte den Preis kaum", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank (ETR:CBKG) das Handelsgeschehen. Offenbar gehe man am Ölmarkt nicht davon aus, dass es wegen der erhöhten Spannungen im Nahen Osten in absehbarer Zeit zu einer Beeinträchtigung des Ölangebots kommen wird.
Fritsch sieht einen Grund für den jüngsten Rückgang der Ölpreise bei einer Einigung der Konfliktparteien in Libyen über die Führung der Zentralbank des ölreichen Landes. Der Streit hatte in den vergangenen Woche zeitweise für einen Lieferstopp aus dem Mitgliedsstaat der Opec gesorgt und die Ölpreise mehrfach nach oben getrieben.
Die Ölpreise sind damit schwächer in das Schlussquartal des Jahres gestartet. Im dritten Quartal hatten vor allem Angebotssorgen die Notierungen am Ölmarkt belastet, nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA und China, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Vor allem die anhaltende Konjunkturflaute in China sorgte für Verkaufsdruck bei den Ölpreisen. In den Monaten Juli bis September hat sich Brent-Öl aus der Nordsee etwa 15 Dollar je Barrel verbilligt.