FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den seit Jahresbeginn kräftigen Kursanstiegen an den Aktienmärkten zeigen sich die Experten zunehmend vorsichtig hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Dax oder EuroStoxx 50 . Chefanalysten der Helaba, der HSH Nordbank, der Nord- und der BayernLB sowie der DekaBank sehen bis Jahresende nur noch geringes Aufwärtspotenzial. Zwischen 7.000 und 7.400 Punkten variieren die Schätzungen für den Stand des deutschen Leitindex per Ende 2012, wie auf der Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) am Dienstag in Frankfurt gesagt wurde.
Folgendes Basis-Szenario für 2012 legen die Experten dafür zugrunde: Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt sich insgesamt gesehen nur gering und belebt sich 2013 wieder. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum eskaliert nicht erneut. Die Inflationsrate wird trotz des Ölpreisanstiegs niedriger sein als 2011. Der US-Leitzins bleibt vorerst niedrig.
Zugleich wird wegen des unsicheren Umfelds aber weiterhin mit kräftigen Schwankungen an den Börsen gerechnet. Konjunkturell stehe vor allem der Eurozone und Deutschland ein schwieriges Jahr bevor, weshalb sich die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht ändern dürfte, heißt es seitens des VÖB. Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums wird der Euro deshalb in einem Korridor von 1,30 bis 1,35 US-Dollar gesehen.
Vom Ausmaß der Erholungsgeschwindigkeit an den Aktienmärkten sei er positiv überrascht worden, sagte Chefanalyst Markus Reinwand von der Helaba in Erinnerung an die extreme Sorge Mitte des Vorjahres, dass die Eurozone aufgrund der Staatsschuldenkrise auseinander brechen könnte. Seit Mitte September hat der Dax inzwischen mehr als 40 Prozent hinzugewonnen, der EuroStoxx rund 30 Prozent. 'Die damals übertriebenen Wachstums- und Gewinnängste sind nun wieder neutralisiert worden', sagte er. Der Markt habe inzwischen auch schon viel Positives vorweg genommen und nach zahlreichen positiven Überraschungen bei den Konjunktur-Indikatoren lasse die Überraschungsdynamik inzwischen wieder nach und die Skepsis nehme zu. Er sieht kurzfristig zwar weiter positives Potenzial für Aktien, rät aber lediglich dazu, 'Gewinne laufen zu lassen'.
Analyst Volker Sack von der NordLB verweist für die Attraktivität von Aktien - trotz der dünner werdenden Luft nach oben - auf mangelnde Anlage-Alternativen, eine hohe Liquidität sowie auf steigende Dividendenausschüttungen. '27,5 Milliarden Euro stehen in den nächsten Monaten zur Ausschüttung an, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.' Keine Anlageklasse sei heutzutage mehr sicher, lautet sein Fazit, weshalb die Frage der Diversifizierung immer wichtiger werde.
Analyst Stefan Gäde von der HSH Nordbank bemängelte insgesamt, dass am Markt zurzeit die weitere Fantasie fehle. Gefragt seien bei den Unternehmen positive strategische Ziele statt vorsichtige Gewinnschätzungen, weshalb er derzeit mit einer Verschnaufpause bei Dax & Co. rechnet. Erst ab Herbst dürfte sich seines Erachtens die Unsicherheit verringern und der Optimismus steigen, so dass seine Schätzung für den Dax mit 7.400 Punkten bis Jahresende die optimistischste ist.
Die expansive Geldpolitik der Notenbanken beurteilten die Experten als erfolgreich eingesetztes Instrument gegen die Krise. So sagte etwa Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank: 'Der Einstieg ist gelungen, der Ausstieg ist ungeklärt.' Er rechnet damit, dass die Notenbanken das Geld per 'Versuch und Irrtum' zurückholen und dieser Prozess Jahre dauern werde. Größere Inflationsgefahren sehen sie derzeit nicht, doch auch hier sagte Kater: 'Allein die Erwartung einer Inflation könnte sie auslösen.'/ck/rum
Folgendes Basis-Szenario für 2012 legen die Experten dafür zugrunde: Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt sich insgesamt gesehen nur gering und belebt sich 2013 wieder. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum eskaliert nicht erneut. Die Inflationsrate wird trotz des Ölpreisanstiegs niedriger sein als 2011. Der US-Leitzins bleibt vorerst niedrig.
Zugleich wird wegen des unsicheren Umfelds aber weiterhin mit kräftigen Schwankungen an den Börsen gerechnet. Konjunkturell stehe vor allem der Eurozone und Deutschland ein schwieriges Jahr bevor, weshalb sich die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht ändern dürfte, heißt es seitens des VÖB. Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums wird der Euro
Vom Ausmaß der Erholungsgeschwindigkeit an den Aktienmärkten sei er positiv überrascht worden, sagte Chefanalyst Markus Reinwand von der Helaba in Erinnerung an die extreme Sorge Mitte des Vorjahres, dass die Eurozone aufgrund der Staatsschuldenkrise auseinander brechen könnte. Seit Mitte September hat der Dax inzwischen mehr als 40 Prozent hinzugewonnen, der EuroStoxx rund 30 Prozent. 'Die damals übertriebenen Wachstums- und Gewinnängste sind nun wieder neutralisiert worden', sagte er. Der Markt habe inzwischen auch schon viel Positives vorweg genommen und nach zahlreichen positiven Überraschungen bei den Konjunktur-Indikatoren lasse die Überraschungsdynamik inzwischen wieder nach und die Skepsis nehme zu. Er sieht kurzfristig zwar weiter positives Potenzial für Aktien, rät aber lediglich dazu, 'Gewinne laufen zu lassen'.
Analyst Volker Sack von der NordLB verweist für die Attraktivität von Aktien - trotz der dünner werdenden Luft nach oben - auf mangelnde Anlage-Alternativen, eine hohe Liquidität sowie auf steigende Dividendenausschüttungen. '27,5 Milliarden Euro stehen in den nächsten Monaten zur Ausschüttung an, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.' Keine Anlageklasse sei heutzutage mehr sicher, lautet sein Fazit, weshalb die Frage der Diversifizierung immer wichtiger werde.
Analyst Stefan Gäde von der HSH Nordbank bemängelte insgesamt, dass am Markt zurzeit die weitere Fantasie fehle. Gefragt seien bei den Unternehmen positive strategische Ziele statt vorsichtige Gewinnschätzungen, weshalb er derzeit mit einer Verschnaufpause bei Dax & Co. rechnet. Erst ab Herbst dürfte sich seines Erachtens die Unsicherheit verringern und der Optimismus steigen, so dass seine Schätzung für den Dax mit 7.400 Punkten bis Jahresende die optimistischste ist.
Die expansive Geldpolitik der Notenbanken beurteilten die Experten als erfolgreich eingesetztes Instrument gegen die Krise. So sagte etwa Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank: 'Der Einstieg ist gelungen, der Ausstieg ist ungeklärt.' Er rechnet damit, dass die Notenbanken das Geld per 'Versuch und Irrtum' zurückholen und dieser Prozess Jahre dauern werde. Größere Inflationsgefahren sehen sie derzeit nicht, doch auch hier sagte Kater: 'Allein die Erwartung einer Inflation könnte sie auslösen.'/ck/rum