Investing.com - Die Ölfutures sind am Freitag stark eingebrochen, womit der Wochengewinn zusammengeschmolzen ist, da die Stimmung am Markt Schlagseite bekommen hatte, auf Befürchtungen hin, dass das kommende Zusammentreffen der führenden Ölexporteure nicht viel zur Verminderung der globalen Überversorgung zustande bringen wird.
An der ICE Futures Exchange in London sank Öl der Sorte Brent zur Lieferung im November am Freitag um 1,76 USD oder 3,69% und ging zu 45,89 USD das Fass aus dem Handel.
Der Kontrakt war zuvor auf bis zu 48,26 USD in nach oben geschnellt und hatte damit seinen höchsten Stand seit dem 12. September erreicht, nachdem Saudi-Arabien Berichten nach zugestimmt hatte, seine Ölförderung einzuschränken sollte der Iran mitziehen.
Aber der Ölpreis brach kurze Zeit später wieder ein, nachdem ein anderer Report einen ungenannten saudischen Regierungsvertreter zitierte, der mahnte keinen Deal zu erwarten, da das Treffen mehr eine Chance zu Beratungen darstelle und wahrscheinlich nicht in einer formellen Einigung münden werde.
Trotz der Verluste am Freitag haben die Brentfutures in London einen Wochengewinn von 12 US-Cent oder 0,26% verbucht.
Die Opec-Staaten, angeführt von Saudi Arabien und anderen großen Exporteuren aus dem Nahen Osten, wie dem Iran und dem Irak, werden Russland, kein Mitglied der Opec, am Rande einer Energiekonferenz in Algerien treffen, die vom Montag bis Mittwoch dauern wird.
Marktexperten geben dem Treffen kaum Chancen, konkrete Maßnahmen zur Reduktion der globalen Ölflut zu erreichen. Stattdessen werden die Ölexporteure wahrscheinlich weiter den Markt beobachten und möglicherweise ihre Diskussionen über eine Produktionsbeschränkung auf die offizielle Opec-Sitzung in Wien am 30. November verschieben.
Ein Versuch gemeinsam die Fördermenge einzufrieren war am Anfang dieses Jahres gescheitert, nachdem Saudi-Arabien ausgestiegen war aufgrund der Weigerung des Irans der Initiative zu folgen, was noch einmal die politischen Rivalitäten deutlich gemacht hatte, einer Einigung im Wege stehen.
Ansonsten ist an der New York Mercantile Exchange der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im November um 1,84 USD oder 3,97% eingebrochen und lag zum Ausgang der Sitzung am Freitag auf 44,48 USD das Fass.
Unterdessen verfolgen die Marktteilnehmer weiter die Entwicklung der Ölförderung in den USA, angesichts der jüngsten Anzeichen auf eine Erholung. Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um zwei auf 418 gestiegen ist. Es handelt sich um die 12. Zunahme in 13 Wochen.
In dieser Woche sind die Ölfutures in New York dennoch um 1,45 USD oder 3,25% angestiegen, da die US-Vorräte an Rohöl in der dritten Woche in Folge gefallen sind, womit die Nachfrageperspektiven in dem größten Verbraucherland der Welt sich wieder verbessert haben.
Der US-Energieinformationsbehörde zufolge sind die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 6,2 Millionen Fass auf 504,6 Millionen Fass gefallen, während die Marktanalysten mit einem Anstieg um 3,35 Millionen Fass gerechnet hatten.
Am Ölmarkt werden die Händler in der kommenden Woche auf den Ausgang des Treffens der Organisation der Erdölexportierender Länder am Mittwoch warten, um zu sehen ob ein Deal zur Limitierung der Ölförderung möglich ist.
Der Markt wird ebenfalls die US-Lagerbestände am Dienstag und Mittwoch auf neue Signale von Angebot und Nachfrage hin unter die Lupe nehmen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 27. September
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 28. September
Die führenden Ölexporteure werden sich am Rande einer Energiekonferenz in Algerien, um die Möglichkeiten einer Absenkung der Produktionsquoten zu diskutieren.
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, den 30. September
Baker Hughes wird seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA herausgeben.