Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis kletterte am Donnerstag auf ein 3-Monats-Hoch, nachdem die Andeutung von Fed-Präsident Jerome Powell, die Zinsen weniger stark anzuheben, eine Rallye an den Metallmärkten ausgelöst hat. Gleichzeitig sorgte die Lockerung der Corona-Beschränkungen in China dafür, dass die Kupferpreise auf ein 2-Wochen-Hoch stiegen.
In einer Ansprache in Washington sagte der Fed-Präsident, dass die Zentralbank ihr Tempo bei den Zinserhöhungen in den kommenden Monaten wahrscheinlich drosseln werde. Sie werde die Auswirkungen der drastischen Zinserhöhungen auf die Wirtschaft in diesem Jahr beobachten.
Powell warnte jedoch davor, dass die US-Zinssätze einen wesentlich höheren Höchststand erreichen werden als bisher erwartet. Das sei vor allem der hartnäckigen Inflation geschuldet. Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben, der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, lag im Oktober bei rund 5 % und damit deutlich über dem Ziel von 2 %.
Dennoch lösten Powells Äußerungen eine breit angelegte Rallye an den Metallmärkten aus. Die Aussicht auf langsamere Zinserhöhungen verschaffte den von den steigenden Zinssätzen in diesem Jahr gebeutelten Märkten eine gewisse kurzfristige Erleichterung.
Der Goldpreis legte um 0,5 % auf 1.778,30 je Feinunze zu, während der im Februar auslaufende Gold-Future 1,8 % besser auf 1.791,65 USD je Feinunze gehandelt wurde. Das ist der sein höchster Stand seit Mitte August. Beide Instrumente legten gestern um über 1 % zu.
Die Aussichten für das gelbe Metall werden jedoch durch die Ungewissheit getrübt, wo die US-Zinssätze ihren Höhepunkt erreichen werden, da der endgültige Zinssatz der Fed weitgehend von der Entwicklung der US-Inflation abhängt.
Bei den Industriemetallen stiegen die Kupferpreise aufgrund positiver Signale für eine mögliche Lockerung der Corona-Maßnahmen in China auf ein 2-Wochen-Hoch.
Der Kupfer-Future lag am Donnerstag stabil bei 3,7838 USD pro Pfund, nachdem er am Vortag ein Plus von mehr als 4 % verzeichnet hatte.
China lockert derweil in zwei Großstädten die Corona-Beschränkungen, auch auf Druck durch den öffentlichen Widerstand gegen die strenge Null-Covid-Politik.
Diese Politik hat in diesem Jahr zu weitreichenden wirtschaftlichen Störungen in China geführt, die die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigt und auch den Appetit auf Rohstoffe gedämpft haben.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass eine mögliche Wiederbelebung des weltgrößten Kupferimporteurs eine Erholung der Nachfrage auslösen wird.