Investing.com - Nach Ansicht von UBS-Analysten dürften die Auswirkungen der jüngsten chinesischen Konjunkturmaßnahmen auf die Stahlnachfrage trotz der anfänglichen Euphorie am Markt bescheiden ausfallen.
Zwar haben diese Ankündigungen zu einem starken Anstieg der Eisenerz-Preise geführt, die Ende September um fast 20 % gestiegen sind, doch dürften die langfristigen Auswirkungen auf die Stahlnachfrage geringer ausfallen als von manchen erhofft.
Die Maßnahmen der chinesischen Führung, zu denen Zinssenkungen, eine Senkung der Hypothekenzahlungen und eine Aufstockung der Mittel für den sozialen Wohnungsbau gehören, zielen in erster Linie auf die Unterstützung der Verbraucher ab und nicht auf eine deutliche Ankurbelung der Immobilien- und Infrastrukturinvestitionen.
Die Analysten von UBS (SIX:UBSG) weisen darauf hin, dass der chinesische Immobiliensektor nach wie vor mit überhöhten Beständen und sinkenden Preisen zu kämpfen hat. Infrastrukturprojekte werden durch die Verschuldung der lokalen Gemeinden und einen Mangel an wirtschaftlich tragfähigen neuen Initiativen behindert.
Folglich können diese Stimulierungsmaßnahmen zwar zur Stabilisierung der Wirtschaft beitragen, dürften aber kaum einen größeren Anstieg der Stahlnachfrage auslösen, wie er bei den groß angelegten wirtschaftlichen Interventionen in den Jahren 2009 oder 2015 zu beobachten war.
Das Angebot an Eisenerz ist nach wie vor groß, und die Lieferungen von wichtigen Lieferanten wie Australien und Brasilien werden bis 2024 zunehmen. Allerdings war die Stahlproduktion in China in diesem Jahr relativ schwach, und die Stahlvorräte in den chinesischen Häfen sind gestiegen.
Während die Produktion gegen Ende September saisonal bedingt anstieg, bleiben die allgemeinen Nachfrageaussichten ungewiss.
Die UBS geht davon aus, dass der Eisenerzmarkt im Jahr 2025 einen moderaten Überschuss aufweisen wird, wobei sich die Preise um 100 Dollar pro Tonne stabilisieren werden.