Investing.com - Der Ölpreis geht mit einer schwachen Übergabe aus dem asiatischen Handel, nachdem Branchendaten einen stärker als erwarteten Anstieg der US-Rohöllagerbestände aufzeigen. Derweil konzentrieren sich die Märkte weiterhin auf mögliche Versorgungsunterbrechungen aufgrund eines Hurrikans im Golf von Mexiko.
Und auch die Wahlen in den USA sowie ein politisches Spitzentreffen in China stehen heute im Fokus der Märkte.
Der Brent-Öl-Future mit Laufzeit bis Januar verliert aktuell 0,6 % auf 75,11 Dollar je Barrel, während WTI um 0,5 % auf 71,24 Dollar je Barrel nachgibt.
An den zurückliegenden Handelstagen konnte das schwarze Gold einige Zugewinne verbuchen, nachdem die OPEC+ ihre Pläne zur Erhöhung der Produktion in diesem Jahr verschoben hatte. Auch die Erwartung von Versorgungsunterbrechungen in den USA und der schwache Dollar gaben dem Ölpreis Auftrieb.
US-Rohöllagerbestände steigen stärker als erwartet
Die Daten des American Petroleum Institute zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche zum 1. November um 3,1 Mio. Barrel gestiegen sind, was deutlich über den Erwartungen liegt. Bei den Produktvorräten - Benzin und Destillate - gab es geringfügige Rückgänge.
Die API-Daten kündigen in der Regel ein ähnliches Ergebnis bei den offiziellen Lagerbestandsdaten an, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollen. Das Ergebnis gab Anlass zur Befürchtung, dass sich die Kraftstoffnachfrage in den USA abkühlt, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison.
Derweil dürfte die Produktion in den USA mit über 13 Millionen Barrel pro Tag in der Nähe des Rekordniveaus verblieben sein, sodass die Lagerbestände im Lande relativ hoch sind.
Es wird jedoch erwartet, dass die US-Ölproduktion in den kommenden Tagen beeinträchtigt wird, insbesondere da die Energieunternehmen damit begonnen haben, ihre Mitarbeiter im Golf von Mexiko zu evakuieren, bevor der Hurrikan Rafael im Laufe dieser Woche in Louisiana an Land geht. Der Sturm hat sich am Dienstag zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärkt.
Ölmärkte stellen sich auf eine arbeitsreiche Woche ein
Die Risikobereitschaft an den Rohölmärkten hielt sich weiterhin in Grenzen, da sich die Händler auf eine Reihe wichtiger Signale in den kommenden Tagen vorbereiteten.
Das Hauptaugenmerk lieg nach wie vor auf den Präsidentschaftswahlen in den USA, bei denen Donald Trump nach ersten Berichten der Associated Press vor Kamala Harris liegt. Ein Großteil der Stimmen muss jedoch noch ausgezählt werden.
Neben den US-Wahlen liegt das Hauptaugenmerk in dieser Woche auf der Sitzung des Nationalen Volkskongresses in China, auf der die chinesische Führung voraussichtlich weitere Pläne für die Haushaltsausgaben vorstellen wird.
Auch die Sitzung der Fed steht im Blickpunkt der Händler: Es wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank am Donnerstag die Zinssätze um 25 Basispunkte senken wird.