Investing.com - Der Goldpreis schnellte auf den höchsten Stand seit 6 Jahren als die anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China eine Flucht in sichere Anlagehäfen auslöst.
Der Kassakurs für Gold legte um 24,57 Dollar oder 1,7 Prozent auf 1.465,56 Dollar je Feinunze zu. Damit ist das gelbe Metall so teuer wie seit 9 Mai 2013 nicht mehr.
Peking machte keinerlei Anstalten, die Wogen im Handelskonflikt mit Washington zu glätten. Stattdessen ließ China den Yuan gegen den US-Dollar zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren über die magische Marke von 7 abwerten und wies die staatseigenen Unternehmen an, den Import von US-Agrarprodukten zu stoppen.
Grund für den Vergeltungsschlag war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Zölle von 10 Prozent auf China-Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar ab 1. September zu erlassen, wenn es keine Fortschritte bei den Verhandlungen gibt.
Trump sagte seinerseits, dass die Yuan-Abwertung ein klarer Fall von "Währungsmanipulation" sei.
Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, um erneut die Federal Reserve in die Mangel zu nehmen und sie zu weiteren Zinssenkungen zu bewegen: "Bekommst du das mit Federal Reserve", fragte er. Trump fordert schon länger niedrige Zinsen von der Fed, um die US-Wirtschaft zu beflügeln und den starken US-Dollar abwerten zu lassen.
Und die Märkte reagieren: die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im September ist von 2 Prozent Ende letzter Woche auf über 20 Prozent gesprungen. Eine Absenkung der US-Leitzinsen um 25 Basispunkte gilt bereits als sicher.
Viraj Patel, Makrostratege bei Arkera, sagte, dass die USA im Falle eines ausgewachsenen Währungskriegs tatsächlich verlieren würden, da Peking "weitaus überlegener im Währungs-Abwertungsspiel ist und eine größere Feuerkraft besitzt".
Aber Patel deutete an, dass sichere Häfen wie Gold oder der japanische Yen die großen Gewinner einem ausgewachsenen Währungskrieg sein würden.
Im übrigen Metallhandel legten die Silber-Futures um 1,4 Prozent auf 16,497 Dollar je Unze zu.
Palladium-Futures kletterten um 0,8 Prozent für 1.415,75 Dollar je Unze, während das Schwester-Metall Platin um 0,5 Prozent auf 857,40 Dollar sprang.
Das Basismetall Kupfer gab um 1,2 Prozent auf 2,542 Dollar je Pfund nach.