Von Gina Lee
Investing.com - Die Ölpreise sind am Freitagmorgen in Asien gesunken, haben aber den Großteil ihrer Gewinne der letzten drei Tage behauptet. Grund dafür ist der Optimismus der Marktteilnehmer, dass die zunehmende Nachfrage den globalen Markt weiter verengt.
Der Preis für ein Fass der Sorte Brent verbilligte sich bis 5:24 Uhr MEZ um 0,37% auf 73,52 Dollar. Das Pendant aus den USA, die Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 0,38% auf 71,64 Dollar. In den vorangegangenen drei Handelstagen hatten die Futures um mehr als 8% zugelegt.
Trotz der morgendlichen Verluste halten sich sowohl Brent als auch WTI über der 70-Dollar-Marke. Auf Wochenbasis haben sich die Preise praktisch nicht verändert. Das schwarze Gold hat fast alle Verluste von Anfang der Woche wieder aufgeholt, als Sorgen über die steigende Zahl von COVID-19-Fällen mit der Delta-Variante weltweit die Aussichten für die Kraftstoffnachfrage trübten und die Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) mit der Beilegung ihres Disputs um das Ölangebot für einen Preiseinbruch am Montag sorgten.
Die Corona-Impfprogramme, die eine Wiedereröffnung der Volkswirtschaften ermöglichten, sorgten für einen kräftigen Preisanstieg bei Rohöl im Jahr 2021, als die Nachfrage nach Kraftstoffen anzog und das Überangebot, das sich während der Pandemie aufgebaut hatte, verringerte.
Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat diese Rallye jedoch gebremst, weil die Länder erneut restriktive Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der jüngsten Ausbrüche einzudämmen.
Die USA befinden sich "an einem weiteren entscheidenden Punkt" in der Pandemie, sagte die Direktorin der Centers for Disease Control and Prevention, Rochelle Walensky. Die Zahl der COVID-19-Fälle, insbesondere in ungeimpften Teilen der Bevölkerung, nehme im Land rasant zu.
Dennoch bleiben die Marktteilnehmer aufgrund der Daten der U.S. Energy Information Administration vom Mittwoch ermutigt, die einen Rückgang der Benzinbestände um 121.00 Barrel zeigten, was darauf hindeutet, dass die Nachfrage während der Sommerfahrsaison hoch bleibt.
Die Beilegung des OPEC+-Streits Anfang des Monats bringt ab August bis auf weiteres um jeweils monatlich 400.000 Barrel zusätzlich auf den Markt. Daneben beobachten die Händler auch weiterhin die Fortschritte des Irans und anderer Weltmächte bei der Wiederbelebung eines Atomabkommens aus dem Jahr 2015, das die US-Sanktionen gegen seine Rohölindustrie beseitigen würde.
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